Artenschutz für Tausendfüßler
Meine geliebte Geburtsstadt Düsseldorf bewegt aktuell ein "Reiz"-Thema. Das Nordende der Nobel-Shoppingmeile Königsallee soll komplett umgestaltet werden. Teile des Jan-Wellem-Platzes sollen bebaut ("Kö-Bogen"-Projekt) und der Autoverkehr soll unterirdisch geführt werden, damit die "Kö" wieder direkt an den Hofgarten heranrückt (vgl. dazu Rheinische Post-Artikel von heute). So weit, so gut!
Der Haken an der Sache ist, dass in einem Handstreich gleich auch noch Düsseldorfs altehrwürdiger, unter Denkmalschutz stehender "Tausendfüßler" dem Erdboden gleichgemacht werden woll. Der "Tausendfüßler" (vgl. WIKI-Artikel zu seiner Historie) überspannt und verbindet mit seiner locker-leichten, Y-förmigen Führung Teile der Hofgartenstraße, Berliner Allee und Immermannstraße.
Dieses schöne Baudenkmal, welches in wunderbarer Form die Ästhetik der Düsseldorfer Rheinbrücken zitiert (kein Wunder, es war mit Prof. Friedrich Tamms ja auch der gleiche Architekt am Werke) soll also nun in Schutt und Asche versinken und ebenfalls durch einen Tunnel ersetzt werden. Mir blutet das Heimatherz!
Ein Tunnel? Was ist das für ein Konstrukt? Fährt man hindurch sieht man nichts, außer (hoffentlich) am Ende ein kleines Licht.
Der "Tausendfüßler" macht die Stadt unterdessen erlebbbar. Er ist pure Emotion. Jeder, der es nicht glaubt, sollte einmal diese Hochstraße befahren. Beschwingt geht es an der Hofgartenstraße die Rampe empor, hernach kann man den Menschen beim Modeeinkauf im P&C-"Weltstadthaus" zuschauen und fühlt sich ein bischen wie ein Vogel auf Streifflug durch die Stadt. Herrlich!
An dieser Stelle sei ergänzend erwähnt, dass das P&C-Haus mit seinem architektonischen Seitenschwung gezielt und geschickt Anlehnung an den "Tausendfüßler" sucht und dass auch ein Blick aus dem Kaufhaus heraus auf die Hochbrücke fasziniert. Während Frau in den Tiefen der Umkleidekabinengänge versinkt, kann Mann Zerstreuung suchen und den vorbeifahrenden Autos hinterherblicken.
Was wäre die Alternative?
Darüber sind sich alle Beteiligten noch nicht einig. Es läuft auf eine riesige zerfaserte Platzfläche hinaus, die wahrscheinlich notdürftig mit Blumenkübeln (hier droht - wie passend - Stiefmütterchenbepflanzung) bestückt würde.
Das kann und darf nicht Realität werden! Tunnel gibt es viele, schlechte Platz-Architektur ebenfalls. Man schaue sich nur einmal in Nachbarschaft des "Tausendfüßlers" den Gustav-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus an. Gruselig!
Deshalb kann die Antwort nur lauten: Artenschutz für die Hochstraßen-Raupe. Er ist Düsseldorf und wir sind "Tausendfüßler".
Der Haken an der Sache ist, dass in einem Handstreich gleich auch noch Düsseldorfs altehrwürdiger, unter Denkmalschutz stehender "Tausendfüßler" dem Erdboden gleichgemacht werden woll. Der "Tausendfüßler" (vgl. WIKI-Artikel zu seiner Historie) überspannt und verbindet mit seiner locker-leichten, Y-förmigen Führung Teile der Hofgartenstraße, Berliner Allee und Immermannstraße.
Dieses schöne Baudenkmal, welches in wunderbarer Form die Ästhetik der Düsseldorfer Rheinbrücken zitiert (kein Wunder, es war mit Prof. Friedrich Tamms ja auch der gleiche Architekt am Werke) soll also nun in Schutt und Asche versinken und ebenfalls durch einen Tunnel ersetzt werden. Mir blutet das Heimatherz!
Ein Tunnel? Was ist das für ein Konstrukt? Fährt man hindurch sieht man nichts, außer (hoffentlich) am Ende ein kleines Licht.
Der "Tausendfüßler" macht die Stadt unterdessen erlebbbar. Er ist pure Emotion. Jeder, der es nicht glaubt, sollte einmal diese Hochstraße befahren. Beschwingt geht es an der Hofgartenstraße die Rampe empor, hernach kann man den Menschen beim Modeeinkauf im P&C-"Weltstadthaus" zuschauen und fühlt sich ein bischen wie ein Vogel auf Streifflug durch die Stadt. Herrlich!
An dieser Stelle sei ergänzend erwähnt, dass das P&C-Haus mit seinem architektonischen Seitenschwung gezielt und geschickt Anlehnung an den "Tausendfüßler" sucht und dass auch ein Blick aus dem Kaufhaus heraus auf die Hochbrücke fasziniert. Während Frau in den Tiefen der Umkleidekabinengänge versinkt, kann Mann Zerstreuung suchen und den vorbeifahrenden Autos hinterherblicken.
Was wäre die Alternative?
Darüber sind sich alle Beteiligten noch nicht einig. Es läuft auf eine riesige zerfaserte Platzfläche hinaus, die wahrscheinlich notdürftig mit Blumenkübeln (hier droht - wie passend - Stiefmütterchenbepflanzung) bestückt würde.
Das kann und darf nicht Realität werden! Tunnel gibt es viele, schlechte Platz-Architektur ebenfalls. Man schaue sich nur einmal in Nachbarschaft des "Tausendfüßlers" den Gustav-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus an. Gruselig!
Deshalb kann die Antwort nur lauten: Artenschutz für die Hochstraßen-Raupe. Er ist Düsseldorf und wir sind "Tausendfüßler".
dmkoch - 6. Dez, 08:49