Sonntag, 13. März 2011

E10

Landauf, landab wird über den neuen Sprit der Sorte „Super E10“ debattiert. Da kann einem ob des Vorgehens aller Beteiligten schon der Tank gallig überlaufen!

Für mein Fahrzeug erhielt ich bereits in 2008, als von der Politik erstmalig der Versuch der Einführung von E10 unternommen wurde, ein Schreiben vom Hersteller, der Einsatz von E10 sei unbedenklich. Schon damals existierten Freigabelisten.

Doch das Thema wurde rasch wieder „beerdigt“, denn zu viele Autos vertrugen den Sprit nicht, hätten auf teures SuperPlus ausweichen müssen.

Was ist seit 2008 passiert? Nichts! Im Grunde könnte ich mich beruhigt zurücklehnen und nun E10 tanken. Doch leider habe ich ein Fahrzeug der Unternehmensgruppe, von der sich letzten Sonntag ein Entwicklungsingenieur kritisch zu E10 zu Wort gemeldet hat. Kommentar: Man solle doch mal langsam einen Langzeittest starten, bestimmte Motorenkomponenten könnten Schäden davontragen.

Im Klartext bedeutet das, dass die Automobilindustrie wohl wissend, dass diese Benzinsorte langfristig eingeführt werden soll, keinerlei Langzeittests unternommen hat. Demnach will man jetzt zusätzlich zu den Informationen für besagte Freigabelisten den Autofahrern keinerlei Garantien für die Verträglichkeit des neuen Sprits geben. Das braucht man natürlich auch nicht, denn die üblichen Herstellergarantien belaufen sich in der Regel auf zwei Jahre, für Gebrauchtwagen werden keine Garantien übernommen. Man könnte daraus auch im Umkehrschluss aus den Freigabelisten herauslesen, dass sie für den jeweiligen Garantiezeitraum der Autohersteller keine Probleme erwarten lassen. Aber über einen längeren Zeitraum?

Diese Fragen bewegen den Autofahrer. Einfache Infoflyer mit Hinweisen auf Freigabelisten sind es jedenfalls nicht, an denen es mangelt. Vielmehr verlangt der „gemeine Autofahrer“ belastbare Ergebnisse auf Basis von Tests.

Wer noch ein bisschen länger darüber nachdenkt, kommt insoweit ins Grübeln, als dass bisher verzapfter Super-Sprit bereits eine 5-prozentige Beimischung von Ethanol enthält. Sind wir alle also jetzt schon Versuchskaninchen und nur deshalb noch nicht massenhaft in den Werkstätten eingekehrt, weil sich der Verschleiß auf Basis der geringeren Beimischung schleichender vollzieht?!

Ungeachtet der technischen Problematik kann es aber eh´ nicht der Königsweg sein, Agrarprodukte, welche in der Nahrungskette bedeutsam sind, in den Motoren zu verbrennen. Der Königsweg führt nur über einen geringeren Verbrauch.

Es gilt also noch viele Fragen zu beantworten. Mit den einfachen Werbeflyern, wie sie jetzt an den Tankstellen geplant sind, wird man die Autofahrer aber wohl sicherlich nicht beruhigen können.

Samstag, 29. Januar 2011

RP plus

Die Intensität der Einträge dieses Blogs hat in letzter Zeit etwas abgenommen. Nun ja, Facebook, Twitter & Co. bieten ja auch praktische Alternativen, mit den wichtigsten Freunden die wesentlichen Dinge auszutauschen.

Ab und an bedarf es aber eines umfangreicheren Berichts auch an dieser Stelle, etwa, wenn man mal wieder etwas Neues ausprobiert hat. So habe ich heute die neue iPad-App der Rheinischen Post heruntergeladen und ausprobiert. RP+ nennt sich das Vorhaben des großen Düsseldorfer Medienhauses. Lanciert wird das Projekt als "digitale Sonntagszeitung".

Mein erstes Fazit fällt durchwachsen aus. Sehr negativ ist mir die lange Ladezeit aufgefallen. Die App selbst lädt sich in wenigen Sekunden aus dem Appstore. Will man dann aber die jeweils aktuelle Wochenausgabe von RP+ lesen, muss man noch einmal einen Ladevorgang starten. Heute dauerte dieser auf unserem iPad satte 3 Minuten. Das ist eindeutig zu viel Zeit. Fast verliert man so die Lust, überhaupt sich der Sache weiter anzunehmen. Wenn Internetseiten sich überlange aufbauen nach dem Anklicken, klickt man ja auch schnell wieder weg.

Besser wäre es, die Ausgabe würde sich nach Machart von "Flipboard" schneller laden und etwa Bilder zu Stories erst dann abrufen, wenn der Leser auch wirklich darauf klickt.

Der Inhalt hat mich nicht gerade umgehauen. Die Titelstory über einen offenen Machtkampf zwischen Ministerpräsidentin Kraft und Bundesumweltminister Röttgen empfand ich als sehr deplatziert. Eigentlich hätte es auch der RP-Redaktion angesichts der in den Bericht eingebetteten Wahlumfrage auffallen müssen, dass CDU und SPD zwar an Rhein und Ruhr gleichauf liegen mögen, dass aber die SPD nach Neuwahlen sehr komfortabel mit den Grünen regieren könnte. Insofern dürfte es so schnell nicht zu dem herbeigeschriebenen Machtkampf kommen. Die Union wird noch am besten damit bedient sein, den aktuellen Status-Quo einer schwächlichen Minderheitsregierung von Gnaden der Linken aufrechtzuhalten, zumal der Wunschkoalitionspartner (FDP) bei Neuwahlen mit hoher Wahrcheinlichkeit aus dem Parlament fliegen würde. Insofern, liebes RP+-Team, wurde das Thema grandios mit dieser Titelstory verfehlt.

Gemessen am Anspruch einer "Sonntagszeitung" kommt der Aktualitätsbezug darüber hinaus eindeutig zu kurz. Klar, natürlich kann man sich aktuelle Nachrichten schnell von allen möglichen News-Sites abrufen. Trotzdem sollte eine Sonntagszeitung nicht komplett ohne Bezug zu Nachrichten des Tages daherkommen.

Eine Ausnahme bildete die Story zur Festnahme des mutmaßlichen Täters im Fall "Mirco". Immerhin! Jedoch war die Festnahme am Mittwoch, die Pressekonferenz (aus der berichtet wurde) am Freitag. Sonntags ist das alles irgendwie so journalistisch "frisch" auch nicht mehr.

Gut gefallen hat unterdessen die gestalterische Umsetzung. Die Benutzerführung ist logisch aufgebaut, die Gliederung klar und verständlich.

Apropos Gliederung: Es fehlt eine thematische Grundstruktur. So sind die Artikel zwar übersichtlich angeordnet. Eine Zuordnung nach Themen-Ressorts etwa konnte ich nicht erkennen. Das wiederum offenbart eine drastische Konzeptschwäche. Sollte RP+ wirklich dauerhaft angelegt sein als wildes Sammelsurium von Artikel zu allen möglichen Themen?

Vielfalt wäre damit zwar gegeben. Ein bisschen Verlässlichkeit wird ein Leser aber schon erwarten dürfen. Wer kauft schon gern die Katze im Sack? Als Leser einer Sonntagszeitung würde es mich etwa schon interessieren, ob RP+ dauerhaft gedenkt, ohne Sport auszukommen.

Kurzum: RP+ ist ein interessantes Projekt. Ob sich aber genügend Leser finden, die die dargebotenen Inhalte käuflich erwerben möchten, bleibt abzuwarten. Dass Inhalte auf dem iPad sauber dargeboten werden, ist jedenfalls langfristig kein hinreichender Kaufgrund, wenn die journalistische Qualität und Aktualität nicht stimmt.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Beschränkte BILD

Na, da hat sich der Springer-Verlag ja etwas „Feines“ ausgedacht. Schon seit Jahren machen sich Verlage Gedanken, wie sie Internetnutzern Geld abknöpfen können für die Nutzung ihrer Online-Angebote. Mit dem Einzug von iPad, iPhone & Co. in immer mehr deutsche Haushalte, scheinen nun einige Verleger geradezu in Goldgräber-Stimmung zu verfallen. Es werden allseits Spezial-Apps kreiert, mittels derer man dann Medieninhalte gegen Bezahlung nutzen kann.

Weil das aber offenbar immer noch nur zu wenige Web-User gegen Bares „hinter dem Ofen“ hervorholt, greift nun der Springer-Verlag seit gestern für seine BILD zum brutalsten Mittel. Wer mit seinem iPad via Browser auf die Seite von BILD.de surft, wird schroff abgewiesen und auf die (kostenpflichtige) App hingewiesen. Nicht nur „Apfelnews“ findet, dass das starker Tobak ist. Herr Koch schließt sich dieser Meinung an und glaubt nicht, dass darin die Zukunft des Internets und bestimmt nicht der Medienhäuser liegen dürfte.

Zwar erscheint es legitim, wenn Verlage sich bestimmte Inhalte bezahlen lassen. Allerdings werden zwei Dinge garantiert nicht lange funktionieren und werden sogar das von den Verlagen, allen voran Springer, beabsichtigte Geschäftsmodell konterkarieren. So schön etwa der Webzugriff via Spezial-Apps ist, so wird der iPad/ iPhone-User sicherlich nicht für die Nutzung von Internetinhalten nur noch zwischen unzähligen Apps hin- und herschalten wollen. Einfacher als mit einem zentralen Browser kann man seinen Webzugriff eben nicht organisieren. Darüber hinaus wäre es der Tod der Tablet-PCs, würde man diese Gerätekategorie an allen Ecken des Webs mit “Strafzöllen” belegen, während man mit normalen PC und Notebooks auf die jeweiligen Inhalten kostenfrei zugreifen kann. Wenn überhaupt wird nur funktionieren, die Online-Inhalte für alle zu reduzieren (z. B. Verzicht auf Videos, Regionalberichterstattung), um dann via App weiteren Content (nach Bedarf gegen Gebühr) abrufbar zu machen. Aktuell befindet sich Springer jedenfalls auf Holzweg.

Montag, 6. Dezember 2010

iPad

Seit ein paar Tagen bereichert ein weiteres Gadget unseren Haushalt – Apples iPad. An diesem Tablet-PC scheiden sich gemeinhin die Geister. Die einen sehen darin ein geniales Gerät für das flotte Surfen auf dem Sofa (oder unterwegs). Andere halten das iPad für überteuert und in seiner Funktionalität limitiert.

Da drängt sich die Frage nach unserem Zwischen-Fazit auf. Nun: Das iPad ist ein großer iPod Touch, nicht mehr und nicht weniger. Bestimmte Dinge lassen sich damit entschieden besser tätigen, für andere Anwendungen ist das iPad dagegen weniger bis gar nicht geeignet. Den integrierten Musik-Player wird man auf Grund der Größe des Geräts zum Beispiel nie beim Joggen nutzen. Hierfür ist natürlich der iPod wesentlich besser geeignet.

Surfen wiederum kann man mit dem iPad entschieden besser. Internetseiten werden so gut wie auf einem normalen PC dargestellt, die Navigation ist durch die Touchscreen-Bedienung so einfach, dass es leichter schlicht nicht mehr geht. Befehle werden ohne Verzögerung umgesetzt, nichts hakt und ruckelt. Die Darstellungsqualität ist top, was auch für Videos gilt.

Apropos: Das gängige Flash-Format wird nicht unterstützt. Apples Gründe hierfür mögen vielfältig sein. Die Nutzbarkeit des iPads wird dadurch aber erheblich eingeschränkt.

Das gilt auch in Bezug auf die Nutzung der Bluetooth-Schnittstelle. Diese dient einzig dazu, das iPad mit externer Hardware drahtlos zu koppeln. Ein schneller Transfer von Dateien (z. B. Fotos, Videos, Dokumente) lässt sich damit aber leider nicht realisieren. Dafür bedarf es immer eines Sync-Vorganges über einen Mac/ PC mittels des Programmes iTunes.

Immerhin: Hat man erst einmal seinen stationären Rechner hochgefahren und das Programm iTunes gestartet, lassen sich beide Geräte spielend auf den aktuellen Stand des jeweils anderen Gerätes bringen – gleich ob Kontakte, Kalendereinträge, Musik, Videoclips, Mail-Accounts oder etwa in iPhoto abgelegte Fotos und Alben.

Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit immer leichter zu bedienen, ist die virtuelle Tastatur. Damit lassen sich Texte zwar nicht so schnell schreiben wie auf einer normalen Tastatur. Aber es geht doch wesentlich leichter von der Hand als etwa mit einem Handy oder via der ungleich kleineren virtuellen Tastatur eines iPod Touch/ iPhone.

Empfehlenswert ist in dem Zusammenhang der Kauf einer „App“ zum Lesen, Bearbeiten und Erstellen von Office-Dokumenten. Auf unserem iPad verrichtet beispielsweise „Documents to go“ zum akzeptablen Kaufpreis von 7,99 Euro seinen Dienst. Die Datensynchronisation wird in dem Fall nicht über iTunes, sondern über ein kleines Dienstprogramm mit dem Mac vorgenommen, klappt aber auch problemlos.

Und sonst? Sensationell und fast schon ein Kaufgrund ist die Akku-Laufzeit des iPad. Bei permanentem Online-Einsatz via WiFi hält das iPad mehr als neun Stunden durch – das dürfte bislang kein Notebook, Netbook oder Handy toppen.

Wer allerdings beim Power-Surfen auf die Idee kommt, mal eben ein paar Seiten auszudrucken, bei dem dürfte die Euphorie jedoch schnell wieder verfliegen. Denn an einen Drucker direkt anschließen kann man das iPad nicht. Wer das neueste Software-Update aufgespielt hat, kann wenigstens „AirPrint“ nutzen und den Druckvorgang via WiFi-Schnittstelle starten. Das setzt natürlich einen entsprechend funknetztauglichen (teuren) Drucker voraus.

Schade, dass die „Adobe-Aversion“ von Apple auch in diesem Punkt greift. Es würde jedem iPad-Besitzer schon enorm weiterhelfen, ließen sich Dokumente und Webseiten als PDF erstellen und z. B. via Mail weiterleiten.

So bleibt unter dem Strich das Fazit, dass das iPad grundsätzlich ein vor allem für den Couch-Surfer sinnvolles, fast geniales Gerät ist. Mit der Zeit liegt es zwar etwas schwer in der Hand. Aber es ist immer noch deutlich leichter als nahezu alle marktgängigen Netbooks. Dumm nur, dass Apple in vielerlei Hinsichtlich nicht über den eigenen Schatten springen konnte und damit die Usabilitity des iPads unnötig limitiert hat.

Eine Empfehlung kann demnach einzig für die mit 499 Euro vergleichsweise günstige Einsteigerversion abgegeben werden (mit SIM-Steckplatz für 599 Euro). 16 GB Speicher, das klingt zwar etwas ärmlich, ist aber völlig ausreichend für ein Gerät, das zwingend einen weiteren PC/ Mac im Haushalt zwecks plausibler Datensynchronisation voraussetzt.

Die iPad-Topversion mit 64 GB Speichervolumen kostet dagegen bereits 699 Euro (inkl. SIM-Steckplatz für 799 Euro) und liegt damit preislich schon in Reichweite des neuen MacBook Air (999 Euro). Für einen moderaten Preisaufschlag erhält man hier schon einen vollwertigen Mac, der nicht minder kompakt ist als ein iPad.

Am unteren Ende der Preisskala bietet sich der iPod Touch als günstigere Alternative zum iPad an. Kurz: Man hat die Qual der Wahl!

Wer einen stationären Desktop-PC hat, wird häufiger auch Bedarf an einem Gerät für den mobilen Surf-Einsatz haben und da eignet sich das iPad besser.

Wer dagegen bereits ein Notebook hat und damit bereits bequem auf dem Sofa surfen kann, für den dürfte nur gelegentlich der Bedarf an einem noch kompakteren Zweitgerät bestehen. Hier empfiehlt sich der günstige iPod Touch.

Es ist also alles eine Frage der Geräte-Kombination und der persönlichen Vorlieben.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Volksentscheid

Das Volk will etwas zu sagen haben. Landauf, landab wird jetzt über den Volksentscheid diskutiert. Über alles und nichts soll direkt abgestimmt werden. Herrn Koch würde es schaudern, würde der Volksentscheid tatsächlich flächendeckend eine sprichwörtliche Methode der Wahl.

Klar, Volksentscheid, das klingt erst einmal nach Basisdemokratie. Da kann man eigentlich nichts dagegen haben. Bei genauerer Überlegung lassen sich aber zahlreiche Argumente dagegen finden.

Volksentscheide sind stets "Schwarz-oder-Weiß"-Entscheide - dafür oder gegen etwas. Politik funktioniert aber anders. In der Regel gilt es Abstufungen des "Dafür" oder "Dagegen" zu finden. Auch wenn Kompromisse oft schlechte Kompromisse sind. In den meisten Fällen werden sie doch der Meinung einer breiten Bevölkerungsmenge gerecht.

Volksentscheide würden noch mehr Wahltermine bedeuten. Wer kann das wollen? Es wird von der Politik eh´mit Verweis auf kommende Wahlen hier wie dort viel zu kurzatmig regiert. Diese Tendenz würde sich noch mehr festigen. Totaler politischer Stillstand wäre die Folge.

Volksentscheide würden wahlentfremdet. Viele Wahlen werden schon jetzt eher unter "Denkzettel"-Aspekten geführt. Entschieden wird demnach weniger über die Sache selbst, sondern über übergeordnete parteipolitische Aspekte. Bei Volksentscheidungen, die sich explizit um die konkrete Sache selbst drehen sollten, würde diese Wahlentfremdung in vielen Fällen nicht zu den besten Lösungen führen. Städtebauprojekte haben etwa Wirkungskraft von mehreren Jahrzehnten. Politische Stimmungstrends halten oft nicht einmal ein paar Wochen.

Volksentscheide würden sicher auch unter einer schlechten Wahlbeteiligung leiden. Wenn schon bei Wahlen auf bundes- und landespolitischer Ebene die Beteiligung zurückgeht, würden Volksentscheide sicher keine Ausnahme bilden. Letztlich würde also gar nicht die Mehrheit der Bürger über die jeweilige Sache entscheiden.

Ferner bedingen gerade Volksentscheide einen in der Sache aufgeklärten Bürger. Wer sich aber einmal Antworten auf Umfragen (die Interviews auf s. g. "offener Straße") anschaut, von den Pisa-Ergebnissen ganz zu schweigen, dem überkommen Zweifel, ob man dieses "gemeine" Volk wirklich über alles und nichts abstimmen lassen kann. Darf wirklich ein fundiertes Wissen vorausgesetzt werden für die konkrete Wahlentscheidung?

Das wiederum eröffnet den ohnehin schon omnipräsenten Lobbyisten Tür und Tor. Wo das Volk Probleme mit der Meinungsbildung hat, helfen Verbände, Organisationen, Großkonzerne mit ihrer Meinungsbildungsmaschinerie sicher gern nach - in ihrem Sinne.

Nein, Volksentscheide sind nicht zwingend eine gute Sache. Das Volk wählt seine Vertreter auf allen geografischen Ebenen. Und diese gewählten Volksvertreter sollen gefälligst ihre Arbeit verrichten.

Montag, 27. September 2010

No Concept

Wenn man eine neue Wohnung einrichtet, dann landet man zwangsläufig beim sattsam bekannten schwedischen Einrichtungsdiscounter. Die Möbel sind schlicht und damit massenkompatibel, sie lassen sich (verhältnismäßig) leicht aufbauen und sind günstig.

Aber man stellt sich auch die Frage, ob es denn immer zwingend IKEA sein muss. Man will sich ja auch mal etwas gönnen. (…)

So kamen wir bei der Suche nach einem passenden Couch-Tisch zu einem Laden eines vermeintlichen Premium-Möbelanbieters, dessen Name sich aus dem Titel dieses Blog-Eintrages mit ein klein wenig Phantasie leicht ableiten lässt. Auch dort sind die Möbel flexibel erweiterbar, schlicht und damit gut kombinierbar.

Die Wahl des Couch-Tisches war schnell abgeschlossen – eine schlichte, weiß lackierte Tischplatte mit vier darunter verschraubten Gummi-Rollen. Was danach kam, hatte mit Premium bis auf den Preis aber nichts mehr zu tun.

Es wurde uns die Lieferzeit genannt: 4 Wochen – für eine einfache Tischplatte! Eine Anzahlung in Höhe der Hälfte des gepfefferten Tischpreises (300 Euro) war aber trotzdem per sofort fällig.

Die Frage, ob der Tisch denn montiert abholbereit gestellt würde, wurde wenig premium-like beantwortet. Der Tisch würde geliefert, die Rollen müsste man aber selbst unter die Tischplatte schrauben. Kosten für die Lieferung: 50 Euro (!!!).

Die Dame an der Verkaufstheke muss unseren schock-gefrosteten Gesichtsausdruck gesehen haben. Man könne den Tisch auch umsonst abholen, entgegnete sie. Das könne aber nicht im Laden geschehen, dafür müsse man zu einem Außenlager nach Erkrath, das auch nur an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet habe.

Das haben wir am Freitag dann gemacht. Die Zeitspanne für die Abholung war von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr sehr knapp bemessen. Auch stellte sich heraus, dass die Rollen nicht gerade bombenfest verschraubt werden konnten in der Tischplatte, was wohl in der weichen Sperrholz-Struktur des Möbels begründet liegen dürfte.

Fazit! Der Tisch gefällt. Trotzdem erscheint uns vor dem Hintergrund des Erlebten der vermeintliche „Billigheimer“ aus Schweden nun in einem anderen Licht. Für uns ist das der heimliche Premium-Anbieter, jedenfalls im Vergleich zu Bo Concept. Möbel können direkt nach der Auswahl mitgenommen werden, die Öffnungszeiten sind so bemessen, dass man sich dafür arbeitstechnisch nicht anpassen muss. Und selbst ein Sofa wird einem am Tag des Kaufs für gerade einmal 40 Euro nach Hause bis ins Wohnzimmer geliefert.

Selbst in Sachen Qualität kann sich Bo Concept bei IKEA noch etwas abschauen. Möbel, die bei IKEA mit Rollen versehen werden können, werden ab Werk direkt mit eingelassenem Gewinde versehen. Da dreht keine Holzschraube mehr durch.

So verfestigt sich der Eindruck: Premium ist nicht immer der, der die höchsten Preise aufruft. Und IKEA ist in vielerlei Hinsicht näher dran an Premium, als man das gemeinhin glauben mag.

Sonntag, 15. August 2010

Was zuletzt geschah...

Im Hause Koch ist viel passiert innerhalb der letzten 4 Wochen. Denn alle Mann und Frau Koch sind umgezogen. Es waren zwar nur exakt 140 Meter. Aber sie waren doch genauso stressig, wie es ein Umzug in eine komplett andere Stadt gewesen wäre.

Telefon/ Internet, Strom, Autos - alles musste umgemeldet werden. Da 140 Meter verdammt viele Meter sein können, wenn man alles selber trägt, musste natürlich auch ein Umzugunternehmen kommen und helfen. Hier hat sich Sägewerk Transporte wie schon beim letzten Umzug von uns in 2002 als sehr zuverlässig, flott und günstig erwiesen. Ein Dank an die Crew!

Außerdem standen die letzten Tage (natürlich) im Zeiche von IKEA. Auch wenn man sich immer vornimmt, endlich loszukommen von diesen vermeintlichen Billig-Möbel, so schafft man das am Ende dann doch nicht. Die Möbel sind einfach vom Design her betrachtet schlicht schön, damit gut kombinierbar und hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten zu vielseitig, als dass man sie bei der Neu-Möblierung einer Wohnung komplett übergehen könnte.

Und so ziert nun ein neues Expedit-Regal mit Schubladen-Einsätzen unser Wohnzimmer. Wir hatten vergeblich nach einem anderen passenden Möbel gesucht. Sensationell war der IKEA-Lieferservice (in Kombination mit Hermes) übrigens hinsichtlich unseres neuen Gästesofas Hagalund in Form. Das Sofa wurde gekauft, der Lieferservice beauftragt und 15 Minuten (!!!) nach unser Rückankunft zuhause kam auch schon der Lieferwagen.

Was jetzt noch fehlt, sind die Bilder an den Wänden. Aber damit wollen wir uns Zeit lassen. Erst einmal lassen wir die Räume auf uns wirken. Außerdem finden wir, dass schlicht weiße Wände auch mal eine gute Abwechslung bieten. Manche Möbel wirken dadurch sogar stärker.

In den kommenden Tagen ist der Umzug nun zwar endgültig abgehakt. Leider ist der Urlaub aber damit auch ´rum.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Popstar Bundespräsident?

Quer durch das Land ist Enttäuschung zu vernehmen, dass Joachim Gauck es nicht geschafft hat, erster Mann im Staate Deutschland zu werden. Ich kann diese Enttäuschung und vor allem die Forderung nach einer Direktwahl des Bundespräsidenten nicht ganz nachvollziehen.

Vorweg: Wulff mag ein netter Mensch sein, aber irgendwie wirkt er (noch) nicht bundespräsidial. Trotzdem wundert und ärgert mich der Hype, der um Gauck veranstaltet wird. Der Bundespräsident hat eben nicht ''Popstar'' zu sein, es sollte gerade bei diesem Amt nicht um die große Show gehen. Mit Carstens, Herzog und zuletzt Köhler fallen mir spontan drei Präsidenten ein, die vom Volk sicher nicht gewählt worden wären (''Horst...wer?!'') und die doch am Ende beim Volk sehr beliebt waren. Im Übrigen können sich Symphatien sehr schnell drehen. Als der weltgewandte Schröder Bundeskanzler wurde, hatte sich das Volk förmlich nach ihm gesehnt (nach dem Mief der letzten Kohl-Jahre). Dann kam der Absturz und am Ende wurde er vor allem wegen seiner Politik fast gehasst - nur ging es eben vorrangig um Politik. Die gleiche Symphatiewerte-Achterbahn durchfährt gerade die einstige Super-Angie. Kurzum: Wir haben genug Wahlk(r)ampf in Deutschland. Eine Schlacht um den ohne große Verantwortung ausgestatteten Präsidenten sollte sich unser Land ersparen. So mag zwar weiterhin Parteitaktik bei der Besetzung dieses Amtes die wichtigste Rolle spielen. Aber wir werden auch weiterhin mit dieser Verfahrensweise respektable Präsidenten bekommen.

Unterdessen möchte sich Joachim Gauck weiter etablieren als respektabler Fast-Präsident. Er hat angekündigt, sich auch künftig einmischen zu wollen. Sollte er dies tatsächlich tun, werden wir erleben, dass er der SPD und den Grünen nachträglich noch ganz schön vor die Füße fallen könnte. Weil er mit seiner konservativen Grundeinstellung gerade bei diesem politischen Lager anecken dürfte mit seinen Thesen. Und damit dürfte er auch das ein oder andere Mal belegen, warum ihn die Linke ungeachtet der Stasi-Thematik einfach nicht mitwählen konnte/ wollte.

Popstars stürmen eben die Charts, können dem ein oder anderen dann aber auch ganz schon auf den Zeiger gehen mit ihrem Gesang.

Familie Koch

Düsseldorf

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