Donnerstag, 20. Dezember 2007

Und es ward Licht!

Weihnachtszeit ist Lichterzeit. So sehe ich derzeit all überall auf den Tannenspitzen goldene Lichtlein sitzen. Und leider nicht nur dort. Wenn man in diesen Tagen mit seinem Auto durch die Stadt fährt, kann man die verschiedensten Interpretationen weihnachtlicher Illumination „bewundern“. Dabei verhält es sich wie sonst auch mit normaler Beleuchtung. Mit der so genannten vierten Dimension der Architektur wissen einige Zeitgenossen offenbar besser umzugehen. Andere wiederum scheinen in ganz andere Dimensionen entschwebt zu sein – und mit ihnen leider auch ihre Glühbirnchen. Man könnte in diesem Zusammenhang geneigt sein, das schwere Wort der Lichtverschmutzung in den Mund zu nehmen. Im Biowiki von Biologie.de heißt es dazu u. a. „Lichtverschmutzung ist die Aufhellung des Nachthimmels durch von Menschen erschaffene, installierte und betriebene Lichtquellen, deren Licht in den unteren Luftschichten der Atmosphäre gestreut wird.“

Das besondere und an dieser Stelle nicht weiter beschriebene Phänomen ist jedoch: Manche streuen mehr, Manche nehmen sich dagegen etwas mehr zurück.

Zurückkommend auf meine abendlichen Beobachtungen möchte ich es sogar zuspitzen auf die These: JE GRELLER DESTO BRONX. Es wäre durch empirische Sozialforschung natürlich erst noch zu beweisen, was ich an dieser Stelle bereits schwer vermute und als Unterstellung mal so in die Blogwelt werfe.

Der Drang zu besonders dominanter Beleuchtung korreliert negativ mit der sozialen Stellung!

Sorry, ich muss das hier mal so klar benennen. Schließlich fußen meine Beobachtungen auf jahrelangen Anblicken und haben sich immer mehr zu einem Bild verfestigt.

In Stadtteilen der High Society und der Möchtegerns präsentiert sich die Beleuchtung ziemlich reduziert. Gern werden hier auf Terrassen Pflanzen symmetrisch angeordnet und dann mit Mini-Glühbirnchen zart erstrahlt. Schaltuhren mit Dämmerlichtfunktion sorgen für den zeitgerechten Lichteinsatz.

In Stadtteilen des normalen Bürgertums kann man schon größere Glühbirnen erblicken. Auch findet man hier bereits die ersten Lichtspiralen aus dem Discounter, immerhin aber noch in einfarbiger Weißlicht-Ausführung. Bei dem ein oder anderen Zeitgenossen brennt das Licht auch schon einmal rund um die Uhr, auf dass die immergrüne Balkonbepflanzung winterlichen Lichtbrand davon trägt.

Kommen wir jetzt zu den Stadtteilen, die ich vorsichtig als die übrigen bezeichnen möchte. Hier wird die ganze Farbenpracht, die die Glühbirnenpalette zu bieten hat, an Fenster, Balkongeländer, Türrahmen und Regenrinnen „geschmissen“. Und, ja, hier erblickt man auch zahlreich, fast an jeder Ecke, diese schrecklich witzigen Plastikweihnachtsmänner, wie sie sich aus Wohnungen abseilen. Wer wollte es ihnen verübeln, dass sie die Flucht ergreifen?

Ganz bitter wird es – und ich empfehle dringend, in solchen Fällen die Knöpfchen der Autotüren sicherheitshalber herunterzudrücken -, wenn man Beleuchtungen erblickt, die im Sekundentakt an und aus flimmern. Es gibt da etwa diese Sterne, die von innen nach außen blinken - wie Baustellenbeleuchtung. Motto: ICH BIN AUCH NOCH DA. HALLO! AUCH BEI MIR IST WEIHNACHTEN.

Für die empirische Sozialforschung ergeben sich hier weitere spannende Fragestellungen: Korrelieren blinkende und schrill bunte Leuchtsterne mit der Haltung von Kampfhunden? Kann man dann auf das Tragen von „Arschgeweih“-Tattoos oder Pircings schließen? Und trifft man in solchen Häusern verstärkt Kinder mit dem Namen Kevin, Marvin oder Cedrique an?

Andererseits: Wer wollte das alles wirklich wissen?! Und: Würden wir nicht in einer monotonen Lichterödnis wegdämmern, führten nur die ästhetisch orientierten Möchtegerns das Lichterregiment?!

Belassen wir es also dabei. Es verstreut sich ja eh´ in der Atmosphäre, das Licht der vielen kleinen Lichter von uns kleinen Lichtern.

Familie Koch

Düsseldorf

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