„Subventions-Heuschrecke“
Der Handy-Hersteller Nokia macht also nun ernst und schließt sein profitables Produktionswerk in Bochum, um in Rumänien noch profitabler zu produzieren. 2.300 Menschen verlieren sofort ihren Job, Zulieferer eingerechnet sind wohl 4.000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Besonders perfide: Nokia hatte erst Subventionen im zweistelligen Millionen-Bereich kassiert und setzt sich nun vom deutschen Standort fast exakt zu dem Zeitpunkt ab, der als Mindestbedingung hinsichtlich der Haltedauer des Standortes mit Bezug auf die Subventionen vereinbart war.
Dieses Gebaren lässt einen sprachlos zurück. Zu viele unbeantwortete Fragen ergeben sich an dieser Stelle. Darf sich ein Unternehmen, welches profitabel wirtschaftet, so einfach aus der sozialen Verantwortung stehlen, weil es woanders noch mehr Profit einfährt? Muss es dies sogar tun, weil es letztlich den Anteilseignern nur darum geht und weil auch die Kunden vorrangig auf den Preis der Produkte schauen?
In Rumänien sollte sich keiner zu früh freuen. Im Zuge der Integration in die Europäische Union gleichen sich die Sozialstandards immer mehr an. Schnell werden auch die Produktionskosten in Rumänien steigen. Und dann dürfte es mit der Handy-Produktion noch weiter gen Osten gehen. Globalisierung kennt leider keine Grenzen und kein Erbarmen.
Aber andererseits profitieren wir auch von dieser Entwicklung. Wir sind es, die nach günstigen Produkten aus Fernost schreien, weil wir uns heimische Produkte oft nicht mehr leisten können oder wollen. Und diese Produkte können nur so günstig ins Land kommen, weil die Zollgrenzen offen sind und weil woanders günstiger produziert wird.
Es bleibt wie so oft das Fazit: Den Kampf um den niedrigsten Preis kann Deutschland nur verlieren und soziale Verantwortung scheint für viele globalisierte Profiteure nichts mehr zu zählen.
Qualifikation und Fortschritt durch Know-how bilden den Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg am Standort Deutschland. Als PR-Manager in der Medizintechnik-Branche habe ich immerhin positive Beispiele (in Form innovativer Unternehmen) zahlreich vor Augen. Wer besser ist als der überwiegende Rest der Welt, kann auch höhere Preise am Markt durchsetzen.
Subventionen für Unternehmen sollten zukünftig noch stärker im Hinblick auf diesen Aspekt hin gewährt werden. Gefördert werden muss „Brain“. Wer dagegen billiges Produzieren fördert, subventioniert sich zu Tode! Irgendwo wird immer günstiger produziert.
Diese Erkenntnis hilft den betroffenen Beschäftigten von Nokia natürlich wenig. Ihnen gilt heute mein Mitgefühl!
Besonders perfide: Nokia hatte erst Subventionen im zweistelligen Millionen-Bereich kassiert und setzt sich nun vom deutschen Standort fast exakt zu dem Zeitpunkt ab, der als Mindestbedingung hinsichtlich der Haltedauer des Standortes mit Bezug auf die Subventionen vereinbart war.
Dieses Gebaren lässt einen sprachlos zurück. Zu viele unbeantwortete Fragen ergeben sich an dieser Stelle. Darf sich ein Unternehmen, welches profitabel wirtschaftet, so einfach aus der sozialen Verantwortung stehlen, weil es woanders noch mehr Profit einfährt? Muss es dies sogar tun, weil es letztlich den Anteilseignern nur darum geht und weil auch die Kunden vorrangig auf den Preis der Produkte schauen?
In Rumänien sollte sich keiner zu früh freuen. Im Zuge der Integration in die Europäische Union gleichen sich die Sozialstandards immer mehr an. Schnell werden auch die Produktionskosten in Rumänien steigen. Und dann dürfte es mit der Handy-Produktion noch weiter gen Osten gehen. Globalisierung kennt leider keine Grenzen und kein Erbarmen.
Aber andererseits profitieren wir auch von dieser Entwicklung. Wir sind es, die nach günstigen Produkten aus Fernost schreien, weil wir uns heimische Produkte oft nicht mehr leisten können oder wollen. Und diese Produkte können nur so günstig ins Land kommen, weil die Zollgrenzen offen sind und weil woanders günstiger produziert wird.
Es bleibt wie so oft das Fazit: Den Kampf um den niedrigsten Preis kann Deutschland nur verlieren und soziale Verantwortung scheint für viele globalisierte Profiteure nichts mehr zu zählen.
Qualifikation und Fortschritt durch Know-how bilden den Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg am Standort Deutschland. Als PR-Manager in der Medizintechnik-Branche habe ich immerhin positive Beispiele (in Form innovativer Unternehmen) zahlreich vor Augen. Wer besser ist als der überwiegende Rest der Welt, kann auch höhere Preise am Markt durchsetzen.
Subventionen für Unternehmen sollten zukünftig noch stärker im Hinblick auf diesen Aspekt hin gewährt werden. Gefördert werden muss „Brain“. Wer dagegen billiges Produzieren fördert, subventioniert sich zu Tode! Irgendwo wird immer günstiger produziert.
Diese Erkenntnis hilft den betroffenen Beschäftigten von Nokia natürlich wenig. Ihnen gilt heute mein Mitgefühl!
dmkoch - 16. Jan, 14:02