Die "Teilzeit-Falle"
Ein Thema, welches sehr viele Freunde der Familie Koch betrifft, hat es heute endlich auf das Cover des Stern gebracht. Unter dem Titel „Die Teilzeit-Falle“ widmet sich der Stern der dramatischen Diskriminierung von vor allem Frauen, wenn diese aus Gründen der Kindererziehung im Job kürzer treten müssen. Gleich wie gut sie gebildet sind und was sie vor ihrer vorübergehenden elterlichen Auszeit an ihrem Arbeitsplatz geleistet haben, bleiben sie doch meist auf der Strecke, wenn sie bei reduzierter Stundenzahl wieder in den Job zurückkehren. In der Regel müssen sie dann Tätigkeiten ausüben, die nicht ihren ursprünglichen Kompetenzen entsprechen. Sie rücken in der Rangfolge für Festanstellungen weiter nach hinten und werden schlechter bezahlt (nicht nur im Verhältnis der reduzierten Stundenzahl).
Warum das so ist, darüber könnte Familie Koch gleich ein ganzes Buch verfassen. DER zentraler Punkt: Das Grundproblem ist und bleibt noch immer die katastrophale Betreuungssituation von Kindern in Deutschland. Einen Platz in einer Offenen Ganztagsgrundschule bekommt man in Deutschland (wenn überhaupt) ca. drei Monate vor Beginn des neuen Schuljahres zugewiesen. Wer will da gegenüber seinem Arbeitgeber rechtzeitig verlässliche Angaben über die Verlässlichkeit der eigenen Verfügbarkeit abgeben? Als völlig durchgeknallt muss sich wohl titulieren lassen, wer in Deutschland den Versuch unternimmt, bereits vor Ende der maximalen Elternzeit wieder in den Beruf zurückzukehren. Denn Krippenplätze für Unterdreijährige sind so rar wie Siege von Energie Cottbus über Bayern München. Auch diesbezüglich kann man dem Arbeitgeber in der Regel nur eine sehr wage Prognose über den wahrscheinlichen Return an den Arbeitsplatz abgeben.
Genauso steckt das Betreuungsthema noch in den Kinderschuhen hinsichtlich der weiterführenden Schulen. Ein Kollege war kürzlich beim Kennenlerntag des Gymnasiums in Kaarst. Die dortige Direktorin hat er von ihrer unverblümtesten Seite kennengelernt. Seine Frage: „Wie schaut es denn mit Nachmittagsunterricht oder –betreuung aus?“ – Ihre Antwort: „Betreuung? Wir sind hier keine Verwahranstalt.“
Jahrelang wurde in Deutschland der Wunsch von Frauen nach schneller Wiedereingliederung in den Beruf abgetan als Selbstverwirklichungswahn. In Zeiten explodierender Energiepreise, dramatisch gestiegener Kosten für Gesundheit und privater Alterssicherung dürfte es aber langsam den Entscheidungsträgern dieses Landes dämmern, dass die doppelte Berufstätigkeit von Eltern nicht individuellen Egotrips geschuldet ist, sondern der blanken wirtschaftlichen Notwendigkeit.
Wirtschaft und Staat sind gleichermaßen gefordert, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf realisieren zu helfen. Der Arbeitgeber, der sich jahrelang betrieblicher Kinderbetreuung und familiengerechten Arbeitszeitmodellen verweigert, braucht sich nicht zu wundern, wenn demografisch bedingt der qualifizierte Nachwuchs für die Berufswelt immer weniger wird. Und der Staat wird ohne ein massives Umsteuern in Richtung mehr Betreuungsplätze seine Transferleistungen nicht reduzieren können. Denn wer daran gehindert wird, für sich selbst und seinen Nachwuchs zu sorgen, liegt dann – widerwillig – dem Staat auf der Tasche.
Eltern wollen aber nicht alimentiert werden. Sie wollen nicht auf die staatliche Gnade von 10 Euro mehr Kindergeld im Monat hoffen müssen. Sie würden wahrscheinlich sogar gern auf die neue Errungenschaft Elterngeld verzichten, wenn langfristig die berufliche Perspektive stimmte.
Deutschland, schaffe endlich geeignete Rahmenbedingungen! Den Rest erledigen die Eltern dieses Landes dann gerne selbst.
Warum das so ist, darüber könnte Familie Koch gleich ein ganzes Buch verfassen. DER zentraler Punkt: Das Grundproblem ist und bleibt noch immer die katastrophale Betreuungssituation von Kindern in Deutschland. Einen Platz in einer Offenen Ganztagsgrundschule bekommt man in Deutschland (wenn überhaupt) ca. drei Monate vor Beginn des neuen Schuljahres zugewiesen. Wer will da gegenüber seinem Arbeitgeber rechtzeitig verlässliche Angaben über die Verlässlichkeit der eigenen Verfügbarkeit abgeben? Als völlig durchgeknallt muss sich wohl titulieren lassen, wer in Deutschland den Versuch unternimmt, bereits vor Ende der maximalen Elternzeit wieder in den Beruf zurückzukehren. Denn Krippenplätze für Unterdreijährige sind so rar wie Siege von Energie Cottbus über Bayern München. Auch diesbezüglich kann man dem Arbeitgeber in der Regel nur eine sehr wage Prognose über den wahrscheinlichen Return an den Arbeitsplatz abgeben.
Genauso steckt das Betreuungsthema noch in den Kinderschuhen hinsichtlich der weiterführenden Schulen. Ein Kollege war kürzlich beim Kennenlerntag des Gymnasiums in Kaarst. Die dortige Direktorin hat er von ihrer unverblümtesten Seite kennengelernt. Seine Frage: „Wie schaut es denn mit Nachmittagsunterricht oder –betreuung aus?“ – Ihre Antwort: „Betreuung? Wir sind hier keine Verwahranstalt.“
Jahrelang wurde in Deutschland der Wunsch von Frauen nach schneller Wiedereingliederung in den Beruf abgetan als Selbstverwirklichungswahn. In Zeiten explodierender Energiepreise, dramatisch gestiegener Kosten für Gesundheit und privater Alterssicherung dürfte es aber langsam den Entscheidungsträgern dieses Landes dämmern, dass die doppelte Berufstätigkeit von Eltern nicht individuellen Egotrips geschuldet ist, sondern der blanken wirtschaftlichen Notwendigkeit.
Wirtschaft und Staat sind gleichermaßen gefordert, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf realisieren zu helfen. Der Arbeitgeber, der sich jahrelang betrieblicher Kinderbetreuung und familiengerechten Arbeitszeitmodellen verweigert, braucht sich nicht zu wundern, wenn demografisch bedingt der qualifizierte Nachwuchs für die Berufswelt immer weniger wird. Und der Staat wird ohne ein massives Umsteuern in Richtung mehr Betreuungsplätze seine Transferleistungen nicht reduzieren können. Denn wer daran gehindert wird, für sich selbst und seinen Nachwuchs zu sorgen, liegt dann – widerwillig – dem Staat auf der Tasche.
Eltern wollen aber nicht alimentiert werden. Sie wollen nicht auf die staatliche Gnade von 10 Euro mehr Kindergeld im Monat hoffen müssen. Sie würden wahrscheinlich sogar gern auf die neue Errungenschaft Elterngeld verzichten, wenn langfristig die berufliche Perspektive stimmte.
Deutschland, schaffe endlich geeignete Rahmenbedingungen! Den Rest erledigen die Eltern dieses Landes dann gerne selbst.
dmkoch - 31. Jul, 15:46