Montag, 22. September 2008

Organspende – ein stets verdrängtes Thema

Aktuell warten in Deutschland etwa 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Doch die Zahl der Spender geht zurück.

Deshalb startet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) heute eine große Kampagne. Mit Anzeigen z. B. in zwei kostenlos in Apotheken ausliegenden Publikationen soll die Zahl der potenziellen Spender deutlich erhöht werden. Mehr Menschen als bisher sollten einen Organspendeausweis ausfüllen und bei sich tragen.

Denn die Zahlen sind alarmierend. Lt. DSO ist die Zahl der Organspender im ersten Halbjahr 2008 um 81 auf 586 Menschen zurückgegangen. Gleichzeitig warten etwa dreimal so viele Menschen auf eine neue Niere, wie Transplantate vermittelt werden können.

Ich selbst trage einen ausgefüllten Organspendeausweis stets mit mir und zwar im selben Briefbörsenfach, in dem auch der Personalausweis steckt. Aber es hat auch ein bisschen Überwindung gekostet. Doch nach reiflicher Überlegung gab es für mich keine andere Wahl.

Wer sich mit einem Organspendeausweis beschäftigt, beschäftigt sich zwangsläufig mit seinem Tod. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum so wenig Menschen mit einem Spenderausweis herumlaufen. Wer beschäftigt sich schon gern mit seinem Tod.

Im Zusammenhang mit einer Kampagne meiner Krankenkasse zum selben Thema habe ich mir dann aber doch einmal die Frage gestellt, ob ich selbst im Bedarfsfall gern ein Organ gespendet bekommen möchte. Diese Frage habe ich natürlich bejaht. Demnach war für mich die logische Konsequenz, anderen in einer fast ausweglosen Situation ebenfalls zu helfen und Organe von mir zur Verfügung zu stellen, wenn bei mir selbst „Hopfen und Malz“ (z. B. nach einem schweren Unfall) verloren sein sollte. Dann wäre, so mein Gedanke, ein schlimmer Unfall meinerseits zumindest für einen anderen Menschen noch für etwas gut. Und das wiederum würde die Sache für meine Angehörigen leichter erträglich erscheinen lassen.

Apropos: Wichtig erscheint mir in dem Zusammenhang, mit seinen Angehörigen zu reden. Ich habe meiner Frau klar gegenüber zu verstehen gegeben, dass ich Organspende wünsche. Sollte sie also irgendwann einmal über meinen Ausweis im Fall der Fälle verfügen, wird sie sich wohl nicht meinem Wunsch verschließen.

Sie selbst zögert noch. Wer die Sache für sich schon entschieden hat, kann den Ausweis bei der nicht-kommerziellen DSO herunterladen (HIER).

Auf den Internetseiten der DSO sind auch viele wichtige Fragen zum Thema beantwortet, zum Beispiel die wohl für viele drängende Frage, ob die Ärzte einen im Krankenhaus schneller aufgeben, weil sie womöglich schnell die Organe von einem benötigen. Kurz: Es sind die medizinischen Voraussetzungen für eine Organentnahme genau erklärt.

Halbmarathon zum Frühstück

7 Uhr, Sonntagmorgen. Da kann man sich noch einmal umdrehen. Oder man kann einen Halbmarathon laufen.

Freunde von mir werden spontan wissen, wie ich mich gestern Morgen entschieden habe. Na klar, es hat mich an den Rhein zum Laufen gezogen. Denn ich bin ziemlich laufbekloppt. Jeder Tag ohne Laufen ist ein verlorener Tag. Ich kann mich einfach herrlich dabei entspannen. Ärger im Büro oder zuhause lässt sich prima von der Seele traben und beim Laufen kommen einen oft auch gute Ideen.

Zum Glück bin ich auch noch Frühaufsteher. Deshalb reichte für die Motivation gestern eigentlich nur ein Blick aus dem Fenster. Es regnete nicht, es windete nicht und die Temperatur lag bei verträglichen 12 Grad. Eine weitere wichtige Voraussetzung war ebenfalls gegeben. Frau und Junior schliefen noch, Widerstand gegen die morgendliche Flucht war nicht zu erwarten.

Meine große Runde habe ich an der Theodor-Heuss-Brücke gestartet. Von dort ging es (mit Musik im Ohr) bis zur Flughafenbrücke, über die selbige und dann bis ganz hinunter zur Kniebrücke am Landtag. Auf der Altstadtseite habe ich dann den Endspurt eingelegt wieder zurück in Richtung Yachtclub. Machte insgesamt gute 20 km. Der Spuk war nach 90 Minuten vorbei.

So schaffte ich gerade noch rechtzeitig die Rückkehr ins familiäre Nest, bevor meine Frau Verdacht hinsichtlich meiner Beklopptheit schöpfen konnte (natürlich zwecks Mildestimmung mit Sonntagsbrötchen und Zeitung bewaffnet). Sie war gerade erst aufgestanden. „Du warst schon wieder Laufen? Habe gar nicht mitgekriegt, wie Du gegangen bist. Muss schon was her sein", war ihre etwas verdächtige Frage. Antwort des Angeklagten: „Och, äh...ich war auf einer Runde am Rhein." Jetzt schlug die Familienrichterin verbal richtig zu: „Wie ich Dich kenne, war das natürlich mal wieder so eine ganz, ganz kleine Runde." Ausrede zwecklos! Das Geständnis lies demnach nicht lange auf sich warten. Meine Frau hatte also mal wieder die Bestätigung, mit einem etwas Verrückten verheiratet zu sein. Und ich hatte dafür meinen Spaß.

Wenn man so morgens seinen inneren Schweinehund überwunden hat, hält der Spaß auch den ganzen Tag über an. Denn man(n) kann genüsslich dabei zusehen, wie Frau das schlechte Gewissen plagt. Am Nachmittag wollte sie z. B. unbedingt vor die Tür. „Ich habe den ganzen Tag noch nicht frische Luft abgekriegt", lautete ihr Klagen. „Tja, Du hättest eher aufstehen sollen", war mein Konter. Ehe kann so schrecklich nett sein. Und Sport am Morgen ist nicht zwangsläufig Mord.

Familie Koch

Düsseldorf

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