Das Tomatensaft-Phänomen
Sie gehört wohl zu den letzten ungeklärten Fragen der Menschheit: Warum trinken so viele Menschen im Flugzeug Tomatensaft?
Kürzlich war ich mal wieder geschäftlich mit dem Flieger unterwegs. An Bord sind immer weniger Getränke „for free“. Immer sorgfältiger sollte deshalb die Auswahl der Reisenden erfolgen. Und trotzdem entscheiden sie sich unverändert zahlreich für den samtigen Saft aus dem roten Gemüse. So konnte ich es jedenfalls jetzt wieder im Verlaufe des Inlandsfluges beobachten.
Man könnte es sich bei der Ergründung des Warum natürlich einfach machen. Klar, jedes Kind isst wahnsinnig gern Nudeln mit Tomatensoße und dieses Gericht lässt man sich auch mit fortschreitendem Alter immer wieder gern auftischen. Aber Soße ist eben nicht gleich Saft. Saft wird getrunken und das auch noch im kalten Zustand. Kalte Tomatensoße würde man eigentlich eher stehen lassen.
Vernebelt wird die Suche nach dem Warum auch noch durch die gängige Beobachtung, dass Tomatensaft in Supermarktregalen zu den absoluten Exoten zählt (wenn überhaupt dort vorhanden). Die A- und O-Säfte werden geradezu palettenweise in die Kombis dieser Welt verladen. Und auch der bitter-saure G-Saft (Grapefruit) dürfte in der Hitliste der Supersaftstars noch an deutlich besserer Position geführt werden. Doch der T-Saft führt im normalen Leben ein Schattendasein.
Ist vielleicht genau das der Auswahlgrund für dieses Getränk, wenn wir uns über den Wolken befinden? Frei nach dem Motto: „Wenn ich frei wählen darf und es mich nichts kostet, dann wähle ich, was ich sonst nie wählen würde!“
Das klingt logisch wie unlogisch zugleich.
Logisch wäre es, wenn es sich um ein knappes (teures) Gut handelte, welches man zwar gern mag, aber auf Grund des Preises eher selten zu sich nimmt. Dieser Logik folgend dürften etliche fliegende Menschen zum Beispiel Sekt auswählen – selbst, wenn man sonst zu der betreffenden Uhrzeit bei klarem Verstand nie Sekt trinken würde.
Diese Logik scheint jedoch nicht auf den T-Saft anwendbar. T-Saft ist günstiger als Sekt. Und in Anbetracht des geringeren T-Saft-Absatzes in den Supermärkten im Vergleich zum teureren Schaumwein, wird man dieses Getränk wohl kaum als grundsätzlich beliebter deklarieren können.
Trotz längeren Nachdenkens sind mir nur zwei halbwegs plausible Gründe eingefallen, warum an Bord (lt. Internetrecherche) allein in Deutschland rund 1,5 Millionen Liter T-Saft pro Jahr ausgeschenkt werden.
Möglicher Grund 1: Essen an Bord ist ein knappes Gut. Meist gibt es nur noch kleinere Snacks. Die T-Saft trinkenden Leute könnten sich also einbilden, so nähmen eine (halbe) Mahlzeit ein, seien demnach für die weitere Reise besser gerüstet oder hätten zumindest den an Essen sparenden Airlines ein kleines Zeichen des Trotzes mit ihrer Saftorder entgegengeschleudert.
Möglicher Grund 2: Der Herdentrieb lässt die Menschen das (sonst) Unwahrscheinliche tun. Fängt einer mit Tomatensaft an, dann wollen ihn alle.
Um die Menschheit nicht ratlos mit dem Tomatensaft-Phänomen zurückzulassen, werde ich beim nächsten Flug ein wissenschaftliches Experiment unternehmen. Ich werde versuchen, im Flieger einen Platz ganz vorn zu ergattern. Sollte dann vor mir kein anderer Passagier Tomantensaft ordern, werde ich damit anfangen – und sehen, was hinter mir passiert. Ich werde berichten, nehme aber auch gern schon an dieser Stelle sachdienliche Hinweise zur Lösung des Tomatensaft-Phämomens entgegen.
Kürzlich war ich mal wieder geschäftlich mit dem Flieger unterwegs. An Bord sind immer weniger Getränke „for free“. Immer sorgfältiger sollte deshalb die Auswahl der Reisenden erfolgen. Und trotzdem entscheiden sie sich unverändert zahlreich für den samtigen Saft aus dem roten Gemüse. So konnte ich es jedenfalls jetzt wieder im Verlaufe des Inlandsfluges beobachten.
Man könnte es sich bei der Ergründung des Warum natürlich einfach machen. Klar, jedes Kind isst wahnsinnig gern Nudeln mit Tomatensoße und dieses Gericht lässt man sich auch mit fortschreitendem Alter immer wieder gern auftischen. Aber Soße ist eben nicht gleich Saft. Saft wird getrunken und das auch noch im kalten Zustand. Kalte Tomatensoße würde man eigentlich eher stehen lassen.
Vernebelt wird die Suche nach dem Warum auch noch durch die gängige Beobachtung, dass Tomatensaft in Supermarktregalen zu den absoluten Exoten zählt (wenn überhaupt dort vorhanden). Die A- und O-Säfte werden geradezu palettenweise in die Kombis dieser Welt verladen. Und auch der bitter-saure G-Saft (Grapefruit) dürfte in der Hitliste der Supersaftstars noch an deutlich besserer Position geführt werden. Doch der T-Saft führt im normalen Leben ein Schattendasein.
Ist vielleicht genau das der Auswahlgrund für dieses Getränk, wenn wir uns über den Wolken befinden? Frei nach dem Motto: „Wenn ich frei wählen darf und es mich nichts kostet, dann wähle ich, was ich sonst nie wählen würde!“
Das klingt logisch wie unlogisch zugleich.
Logisch wäre es, wenn es sich um ein knappes (teures) Gut handelte, welches man zwar gern mag, aber auf Grund des Preises eher selten zu sich nimmt. Dieser Logik folgend dürften etliche fliegende Menschen zum Beispiel Sekt auswählen – selbst, wenn man sonst zu der betreffenden Uhrzeit bei klarem Verstand nie Sekt trinken würde.
Diese Logik scheint jedoch nicht auf den T-Saft anwendbar. T-Saft ist günstiger als Sekt. Und in Anbetracht des geringeren T-Saft-Absatzes in den Supermärkten im Vergleich zum teureren Schaumwein, wird man dieses Getränk wohl kaum als grundsätzlich beliebter deklarieren können.
Trotz längeren Nachdenkens sind mir nur zwei halbwegs plausible Gründe eingefallen, warum an Bord (lt. Internetrecherche) allein in Deutschland rund 1,5 Millionen Liter T-Saft pro Jahr ausgeschenkt werden.
Möglicher Grund 1: Essen an Bord ist ein knappes Gut. Meist gibt es nur noch kleinere Snacks. Die T-Saft trinkenden Leute könnten sich also einbilden, so nähmen eine (halbe) Mahlzeit ein, seien demnach für die weitere Reise besser gerüstet oder hätten zumindest den an Essen sparenden Airlines ein kleines Zeichen des Trotzes mit ihrer Saftorder entgegengeschleudert.
Möglicher Grund 2: Der Herdentrieb lässt die Menschen das (sonst) Unwahrscheinliche tun. Fängt einer mit Tomatensaft an, dann wollen ihn alle.
Um die Menschheit nicht ratlos mit dem Tomatensaft-Phänomen zurückzulassen, werde ich beim nächsten Flug ein wissenschaftliches Experiment unternehmen. Ich werde versuchen, im Flieger einen Platz ganz vorn zu ergattern. Sollte dann vor mir kein anderer Passagier Tomantensaft ordern, werde ich damit anfangen – und sehen, was hinter mir passiert. Ich werde berichten, nehme aber auch gern schon an dieser Stelle sachdienliche Hinweise zur Lösung des Tomatensaft-Phämomens entgegen.
dmkoch - 14. Okt, 10:55