Dienstag, 28. Oktober 2008

Von den Socken

Kann man mit Kompressionsstrümpfen joggen? Man(n) kann! Sieht komisch aus, fühlt sich aber gut an.

Auf einer Fachveranstaltung traf ich kürzlich den Produktmanager eines Herstellers medizinischer Hilfsmittel. Sein Verantwortungsbereich seien Kompressionsstrümpfe, so stellte er sich mir vor. Obwohl sein Arbeitgeber ein durchaus bekanntes Unternehmen ist, habe ich den Mann bemitleidet. Wie bringt man seinem Freundes- und Verwandtenkreis bei, dass man sich beruflich mit Stütz- und Kompressionsstrümpfen beschäftigt?!

Ich wechselte das Thema, alle anderen Dinge erschienen mir spannender. So sprachen wir über das schöne Herbstwetter und über unsere liebsten Sportbeschäftigungen. Als ich vom Laufen anfing zu erzählen, ging mein Gegenüber – natürlich ganz der Marketing-Profi – doch wieder in die Produktoffensive.

Er habe da einen neuartigen Kompressionsstrumpf im Programm speziell für Sportler. Das sei auch was für Leute ohne spezielle Venenleiden, die einfach ab und an beim Laufen oder auf Reisen mal dicke Beine oder Füße bekämen.

Beim Gedanken, in Kompressionsstrümpfen eine längere Strecke zu laufen, schüttelte es mich. Einmal hatte ich testweise einen solchen Strumpf angelegt (wie der Fachmann sagt) und mich ganz schnell des Dinges wieder entledigt. Im Leben wäre ich nicht auf die Idee gekommen, ohne Not mit einem solchen Strumpf auch nur ein paar Minuten mich zu bewegen.

Jetzt kam das neue Produkt ins Spiel. Es sei atmungsaktiv, sehr elastisch und fühle sich im Grunde nicht anders an als eine Fußballsocke. Immer auf was Neues aus, lies ich auf der erwähnten Fachveranstaltung ein Waden-Scan über mich ergehen und bekam vor ein paar Tagen ein passendes Paar Strümpfe nach Hause geliefert.

Meine Frau musste grinsen und konnte sich den Kommentar „Und? Wann kommen die Inkontinenzeinlagen?“ nicht verkneifen.

Doch ich zog den Produkttest eisern durch – von so viel Häme erst recht angespornt. Mein Fazit: Ich bin von den Socken. Insbesondere, wenn man noch von den Sportaktivitäten des Vortages Muskelkater in den Knochen hat, wirken diese Strümpfe Wunder. Angenehmer Nebeneffekt ist natürlich um diese Jahreszeit, dass die Waden schneller warm werden.

Kaufen würde ich die Sport-Kompressionsstrümpfe vorerst aber nicht. Der normale Preis von 69 Euro pro Paar dürfte sicher bei vorliegender medizinischer Indikation gerechtfertigt sein. Um aber einfach nur ein angenehmes Gefühl beim Joggen zu verspüren, lohnt sich die Investition wohl eher nicht.

Immerhin: Meine Meinung über Kompressionsstrümpfe hat sich geändert. Das ist keineswegs nur „Alte-Leute-Kram“, sondern mittlerweile Textil-Hightech vom Feinsten. Den Produktmanager bemitleide ich jetzt nicht mehr so sehr. Tauschen wollte ich mit ihm jedoch auch nicht. Sein Arbeitgeber ist in Zeulenroda beheimatet.

Wer sich dort mit Stütz- und Kompressionsstrümpfen beschäftigt, muss wohl in jeder Hinsicht flexibel sein. Ich bin es nicht und bleibe deshalb gern in Düsseldorf – bis auf weiteres in normalen Socken unterwegs.

Familie Koch

Düsseldorf

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