Lasse sich retten, wer kann...
Retten ist derzeit schwer in Mode. Alle wollen auf einmal gerettet werden. Macht das staatliche Retten überhaupt Sinn?
In Folge der weltweiten Finanzkrise waren es die Banken, die zuerst den staatlichen Rettungsring zugeworfen bekamen. Bürgschaften des Staates sollen dafür sorgen, dass die Banken sich leichter (und günstiger) Geld beschaffen können. Das mag man als Bürger des bürgenden Staates gerade noch schweren Herzens akzeptieren. Immerhin sind es ja die Banken, die unser aller Liquidität zu verträglichen Konditionen sichern sollen. Schaut man allerdings auf die Liste der Banken, die besonders von dem Rettungsangebot Gebrauch machen, kommen einem schon erste Zweifel ob des Sinns der ganzen Angelegenheit. Das Geschäftsmodell der Landesbanken wird schon länger kritisch beäugt. Nicht wenige Finanzexperten halten sie für überflüssig, zumindest hinsichtlich ihrer Anzahl empfehlen sie eine deutliche Marktbereinigung. Weniger Landesbanken täten es auch. Trotzdem geht der steuerzahlende Bürger jetzt erst einmal ins Risiko, damit diese Banken so weiterwursteln können wie bisher.
Nach der Bankenrettung meldete sich die Autobranche zu Wort. Sie fühlt sich noch immer als wichtigste Branche (mindestens direkt nach den Banken) und betont gern ihre Rolle als größter Arbeitgeber. Lange wurde es dem Bürger vorgebetet, also glaubt er es auch. Deshalb ist wohl jetzt auch der Aufschrei nur sehr verhalten zu vernehmen, dass mit Opel sogar ein einzelnes Unternehmen nach einer Staatsbürgschaft schreit.
Bevor sich noch weitere Branchen und Unternehmen dem Rettungsgezeter anschließen, sollte sich der bürgende Bürger langsam mal wehren. Denn die Automobilindustrie ist schon längst nicht mehr Deutschlands größter Arbeitgeber, es ist mittlerweile die Gesundheitswirtschaft mit mehr als vier Millionen Beschäftigten. An diesem Wirtschaftszweig hängen auch Zulieferer und dieser Bereich greift größtenteils auf die gleichen Akteure des Dienstleistungssektors zurück wie die Autobranche (z. B. Speditionen).
Ungeachtet dessen sollte jede Branche ihre hausgemachten Probleme selber lösen. Denn „Deutschland hilft der Super-Branche“ ist ein teures Spiel, wenn dadurch gutes Geld schlechtem Geld hinterhergeworfen würde.
Die Automobilindustrie hat beispielsweise jahrelang in die falsche Richtung gearbeitet. Jeder Effizienzgewinn hinsichtlich des motorischen Antriebs wurde in noch mehr Leistung umgemünzt, statt in eine noch drastischere Reduzierung des Verbrauchs. Auch wurde verkannt, dass der stark alternde und immer mehr kränkelnde Bürger einen immer größeren Teil für seine Gesunderhaltung ausgeben muss und seine finanzielle Alterssicherung und dieses Geld eben nicht in ein neues Auto investieren kann. Wer mag sich da noch einen Mittelklassewagen leisten, für dessen Metallic-Lackierung mittlerweile mehr als 500 Euro zu berappen sind und der insgesamt so viel kostet wie ein innerstädtisches Appartement?
So lange es Marken gibt wie Dacia oder Skoda, die global betrachtet gegen den Trend wachsen, sollte kein Handlungsbedarf bestehen.
Auch die neue Super-Branche Nr. 1, die Gesundheitswirtschaft, sollte nicht unken und mit breit geschwellter Brust (wie am Freitag die Kliniken) nach noch mehr Geld vom Staat oder mindestens Bürgschaften rufen. Denn auch hier gilt, dass erst einmal das Angebot den Bedürfnissen des Marktes anzupassen ist. Braucht Deutschland wirklich mehr als 2.000 Kliniken, mehr als 400 davon allein in NRW? Und müssen die meisten Kliniken wirklich nach Art eines Gemischtwarenladens alle möglichen Behandlungen anbieten, selbst wenn es für viele Therapien bessere Spezialisten in anderen Kliniken gibt?
Die Beispiele zeigen, wie riskant es wäre, ohne Hinterfragen von Geschäftsmodellen vorschnell Subventionen (in Form von Steuerermäßigungen) oder Bürgschaften zu gewähren.
Das Geld sollte denen gegeben werden, die am besten wissen, was sie wirklich brauchen und was nicht – den Bürgern!
Insofern kann man nur hoffen, dass sich die politischen Kräfte durchsetzen werden, die in Richtung von mehr Steuerentlastung für die einfache und mittlere Schicht argumentieren. Das würde den Staat zwar auch teuer zu stehen kommen. Aber der Bürger würde das Geld in das seiner Meinung nach beste Angebot investieren. Es darf bezweifelt werden, dass davon dann also immer die profitierten, die jetzt so laut nach dem Staat schreien. Sie werden sich etwas einfallen lassen müssen, um den Bürger von ihrem Angebot zu überzeugen. Und sonst verschwinden sie halt von der Bildfläche.
In Folge der weltweiten Finanzkrise waren es die Banken, die zuerst den staatlichen Rettungsring zugeworfen bekamen. Bürgschaften des Staates sollen dafür sorgen, dass die Banken sich leichter (und günstiger) Geld beschaffen können. Das mag man als Bürger des bürgenden Staates gerade noch schweren Herzens akzeptieren. Immerhin sind es ja die Banken, die unser aller Liquidität zu verträglichen Konditionen sichern sollen. Schaut man allerdings auf die Liste der Banken, die besonders von dem Rettungsangebot Gebrauch machen, kommen einem schon erste Zweifel ob des Sinns der ganzen Angelegenheit. Das Geschäftsmodell der Landesbanken wird schon länger kritisch beäugt. Nicht wenige Finanzexperten halten sie für überflüssig, zumindest hinsichtlich ihrer Anzahl empfehlen sie eine deutliche Marktbereinigung. Weniger Landesbanken täten es auch. Trotzdem geht der steuerzahlende Bürger jetzt erst einmal ins Risiko, damit diese Banken so weiterwursteln können wie bisher.
Nach der Bankenrettung meldete sich die Autobranche zu Wort. Sie fühlt sich noch immer als wichtigste Branche (mindestens direkt nach den Banken) und betont gern ihre Rolle als größter Arbeitgeber. Lange wurde es dem Bürger vorgebetet, also glaubt er es auch. Deshalb ist wohl jetzt auch der Aufschrei nur sehr verhalten zu vernehmen, dass mit Opel sogar ein einzelnes Unternehmen nach einer Staatsbürgschaft schreit.
Bevor sich noch weitere Branchen und Unternehmen dem Rettungsgezeter anschließen, sollte sich der bürgende Bürger langsam mal wehren. Denn die Automobilindustrie ist schon längst nicht mehr Deutschlands größter Arbeitgeber, es ist mittlerweile die Gesundheitswirtschaft mit mehr als vier Millionen Beschäftigten. An diesem Wirtschaftszweig hängen auch Zulieferer und dieser Bereich greift größtenteils auf die gleichen Akteure des Dienstleistungssektors zurück wie die Autobranche (z. B. Speditionen).
Ungeachtet dessen sollte jede Branche ihre hausgemachten Probleme selber lösen. Denn „Deutschland hilft der Super-Branche“ ist ein teures Spiel, wenn dadurch gutes Geld schlechtem Geld hinterhergeworfen würde.
Die Automobilindustrie hat beispielsweise jahrelang in die falsche Richtung gearbeitet. Jeder Effizienzgewinn hinsichtlich des motorischen Antriebs wurde in noch mehr Leistung umgemünzt, statt in eine noch drastischere Reduzierung des Verbrauchs. Auch wurde verkannt, dass der stark alternde und immer mehr kränkelnde Bürger einen immer größeren Teil für seine Gesunderhaltung ausgeben muss und seine finanzielle Alterssicherung und dieses Geld eben nicht in ein neues Auto investieren kann. Wer mag sich da noch einen Mittelklassewagen leisten, für dessen Metallic-Lackierung mittlerweile mehr als 500 Euro zu berappen sind und der insgesamt so viel kostet wie ein innerstädtisches Appartement?
So lange es Marken gibt wie Dacia oder Skoda, die global betrachtet gegen den Trend wachsen, sollte kein Handlungsbedarf bestehen.
Auch die neue Super-Branche Nr. 1, die Gesundheitswirtschaft, sollte nicht unken und mit breit geschwellter Brust (wie am Freitag die Kliniken) nach noch mehr Geld vom Staat oder mindestens Bürgschaften rufen. Denn auch hier gilt, dass erst einmal das Angebot den Bedürfnissen des Marktes anzupassen ist. Braucht Deutschland wirklich mehr als 2.000 Kliniken, mehr als 400 davon allein in NRW? Und müssen die meisten Kliniken wirklich nach Art eines Gemischtwarenladens alle möglichen Behandlungen anbieten, selbst wenn es für viele Therapien bessere Spezialisten in anderen Kliniken gibt?
Die Beispiele zeigen, wie riskant es wäre, ohne Hinterfragen von Geschäftsmodellen vorschnell Subventionen (in Form von Steuerermäßigungen) oder Bürgschaften zu gewähren.
Das Geld sollte denen gegeben werden, die am besten wissen, was sie wirklich brauchen und was nicht – den Bürgern!
Insofern kann man nur hoffen, dass sich die politischen Kräfte durchsetzen werden, die in Richtung von mehr Steuerentlastung für die einfache und mittlere Schicht argumentieren. Das würde den Staat zwar auch teuer zu stehen kommen. Aber der Bürger würde das Geld in das seiner Meinung nach beste Angebot investieren. Es darf bezweifelt werden, dass davon dann also immer die profitierten, die jetzt so laut nach dem Staat schreien. Sie werden sich etwas einfallen lassen müssen, um den Bürger von ihrem Angebot zu überzeugen. Und sonst verschwinden sie halt von der Bildfläche.
dmkoch - 16. Nov, 16:27