Donnerstag, 25. Januar 2007

Gnade ohne Reue?

Privat wie auch in den Bürofluren werden aktuell zwei Themen in Deutschland besonders eifrig diskutiert: Die Themen "Gnade für RAF-Terroristen" und "Altersarmut in Deutschland".

In Sachen der RAF-Verbrecher Klar und Mohnhaupt halte ich es mit dem Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Wer sich nicht von seinen Taten klar distanziert, der sollte noch weiter Gelegenheit bekommen, darüber nachzudenken. Ohne Skrupel wurden in den Tagen meiner Kindheit Menschen auf heimtückische Art ermordet - ohne Gnade, ohne menschliche Regung.

Die Angehörigen der Opfer haben damit auch "lebenslänglich" bekommen. Sie müssen ohne Aussicht auf Erlass der Last des Schmerzes und der Trauer tagtäglich damit leben. Von freigelassenen RAF-Terroristen sollte man mindestens erwarten dürfen, dass sie auch in Freiheit an ihrer Last, der Last der Schuld, zu tragen haben. Die Art und Weise, wie sich Mohnhaupt und Klar in der Haft bislang erklärt haben, zeigt jedoch, dass es ihnen einzig um ihr weiteres persönliches Wohlergehen geht und dass es ihnen offenbar noch immer an innerem Eingeständnis für ihre schweren Taten mangelt. Deshalb: Keine Gnade ohne diese Reue!

Das zweite Thema treibt mich offenbar weniger intensiv um, als andere meiner Altersgenossen. In Tabellen in Tageszeitungen konnte man dieser Tage nachlesen, wieviel die "goldene Generation" meiner Eltern aus den Sozialkassen des einst blühenden Nachkriegsdeutschlands schöpfen kann, während meine Generation nur noch ein dickes Verlustgeschäft macht.

An dieser Stelle gilt es zu differenzieren. Ich selbst konnte beobachten, wie meine Eltern ihre Eltern, die Kriegsverlierergeneration, unterstützten und wie sie meine Schwester und mich stets unterstützt haben. Damit haben sie ihre eigenen Generationenverträge mehr als übererfüllt. Viele meiner Freunde konnten Vergleichbares erleben.

Wer sich allerdings in meiner Generation dieser Unterstützung nicht gewiss sein konnte, für den ist der Generationenvertrag in der Tat ein ganz übles Geschäft. Erst mangelt es trotz bester Ausbildung an sicheren Arbeitsplätzen. Hat man einen solchen ergattert, schlagen die Abgaben für die Sozialsysteme (aus denen man sich selbst immer weniger wird absichern können) drastisch zu. Und dann erfährt man sukzessive, dass der Generationenvertrag quasi schleichend aufgekündigt ist. Dass man besser für Rente, Pflege & Co. doch besser noch parallel für sich selber vorsorgen sollte. Von welchem Geld eigentlich?

Insofern ist ein gesamtgesellschaftlicher Pakt gefragt! Eine Abkopplung der Sozial- von den Arbeitskosten scheint mehr denn je geboten. Alle zahlen alles, könnte die Formel zukünftig häufiger lauten (vgl. Mehrwertsteuererhöhung). Von der Politik - erst recht von einer groß-koalitionären Regierung - darf man in diesem Zusammenhang erwarten, dass sie zumindest verkrustete Strukturen (z. B. im Gesundheitswesen) aufbricht. Damit nicht schlechtem Steuergeld gutes hinterhergeworfen wird und alles in einem Faß ohne Boden versackt.

Familie Koch

Düsseldorf

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