Plakette mit Nebenwirkungen
Als Pressesprecher sollte man eigentlich auf viele Fragen plausible Antworten parat haben. Aber es gibt Fragen, von denen wird man regelrecht überrumpelt. Da ist man einfach nur sprachlos. Gestern ist es mir passiert bei einer Presseveranstaltung zur Metallverarbeitungsmesse METAV. An dem Event in der Zeche Zollverein (Essen) nahmen 45 Journalisten aus dem deutschsprachigen Ausland teil.
Besonders das Gespräch mit zwei niederländischen Redakteuren war dabei sehr erheiternd, bis es eben in Sprachlosigkeit endete. Denn es kam die Frage: „Wie ist das jetzt eigentlich in Deutschland mit diesen Plaketten für die Umwelt? Brauchen wir die jetzt auch an unserem Auto, wenn wir zu Euch kommen?“
Ich war „baff“. Über alle möglichen Fragestellungen insbesondere fachlicher Art hatte ich mir vorher so meine Gedanken gemacht. Und dann kam diese völlig unfachliche aber simpel nachzuvollziehende Frage! Spontan habe ich ausweichend geantwortet. Ich könne mir nicht vorstellen, dass ausländische Fahrzeuge ohne Plakette in einer Umweltzone ein Knöllchen bekämen.
Doch Journalisten wären nicht Journalisten, würden sie nicht tiefer „nachbohren“. Das taten die beiden (sehr netten) Kollegen aus dem Land der Windmühlen und blonden Käsefrauen selbstverständlich. Ob ich mir meiner Sache sicher sei. Sie wollten ja nichts falsch machen.
Das war der Moment, an dem die weiße Fahne gehisst wurde. Ich versprach, mich in der Sache kundig zu machen. Und siehe da: Tatsächlich benötigen auch ausländische Fahrzeuge in deutschen Umweltzonen eine Plakette (vgl. Info der Stadt Karlsruhe zu dem Thema).
Nun wäre es einfach, könnte man die Plakette über seriöse Anbieter im Internet bestellen. Das kann man zwar, aber nur bei sehr wenigen Anbietern. Diese rufen jedoch für den einfachen Aufkleber den Wucherpreis von 30 bis 50 Euro auf und werden namentlich deshalb an dieser Stelle nicht genannt und verlinkt.
Selbstverständlich gibt es auch andere Mittel und Wege für Ausländer, um an die an sich günstigen Plaketten zu kommen. Die Stadt Karlsruhe empfiehlt zum Beispiel den Weg in eines ihrer Bürgerbüros. Na, super – einfacher geht´s ja wohl nicht! Alternativ kann man sich (als Ausländer) die Plakette auch beim TÜV oder bei der Dekra abholen.
Unsere Nachbarn müssen uns wirklich für ziemlich bescheuert halten. Klar, auch wir müssen uns im Ausland mit Plaketten bestücken, um etwa die Straßen in der Schweiz und in Österreich benutzen zu können. Aber muss der Weg zur Plakette wirklich so mühsam gemacht werden?
Man stelle sich vor, jedes Land würde seine eigenen Umweltplaketten kreieren und man müsste sich diese dann auch noch am Zielort seiner Reise in einem Bürgerbüro abholen – Schlange stehend und zu sehr unpassenden Bürozeiten!? Abgesehen davon wären unsere Windschutzscheiben nach wenigen Jahren so zugepflastert mit Stickern, dass wir wahrscheinlich nur noch wie aus einer Schießscharte blinzelnd den Straßenverlauf erahnen könnten.
An dieser Stelle darf man mal getrost ein Einschreiten der EU fordern. Bevor wir Deutschen uns noch weiter lächerlich machen vor unseren ausländischen Nachbarn.
Besonders das Gespräch mit zwei niederländischen Redakteuren war dabei sehr erheiternd, bis es eben in Sprachlosigkeit endete. Denn es kam die Frage: „Wie ist das jetzt eigentlich in Deutschland mit diesen Plaketten für die Umwelt? Brauchen wir die jetzt auch an unserem Auto, wenn wir zu Euch kommen?“
Ich war „baff“. Über alle möglichen Fragestellungen insbesondere fachlicher Art hatte ich mir vorher so meine Gedanken gemacht. Und dann kam diese völlig unfachliche aber simpel nachzuvollziehende Frage! Spontan habe ich ausweichend geantwortet. Ich könne mir nicht vorstellen, dass ausländische Fahrzeuge ohne Plakette in einer Umweltzone ein Knöllchen bekämen.
Doch Journalisten wären nicht Journalisten, würden sie nicht tiefer „nachbohren“. Das taten die beiden (sehr netten) Kollegen aus dem Land der Windmühlen und blonden Käsefrauen selbstverständlich. Ob ich mir meiner Sache sicher sei. Sie wollten ja nichts falsch machen.
Das war der Moment, an dem die weiße Fahne gehisst wurde. Ich versprach, mich in der Sache kundig zu machen. Und siehe da: Tatsächlich benötigen auch ausländische Fahrzeuge in deutschen Umweltzonen eine Plakette (vgl. Info der Stadt Karlsruhe zu dem Thema).
Nun wäre es einfach, könnte man die Plakette über seriöse Anbieter im Internet bestellen. Das kann man zwar, aber nur bei sehr wenigen Anbietern. Diese rufen jedoch für den einfachen Aufkleber den Wucherpreis von 30 bis 50 Euro auf und werden namentlich deshalb an dieser Stelle nicht genannt und verlinkt.
Selbstverständlich gibt es auch andere Mittel und Wege für Ausländer, um an die an sich günstigen Plaketten zu kommen. Die Stadt Karlsruhe empfiehlt zum Beispiel den Weg in eines ihrer Bürgerbüros. Na, super – einfacher geht´s ja wohl nicht! Alternativ kann man sich (als Ausländer) die Plakette auch beim TÜV oder bei der Dekra abholen.
Unsere Nachbarn müssen uns wirklich für ziemlich bescheuert halten. Klar, auch wir müssen uns im Ausland mit Plaketten bestücken, um etwa die Straßen in der Schweiz und in Österreich benutzen zu können. Aber muss der Weg zur Plakette wirklich so mühsam gemacht werden?
Man stelle sich vor, jedes Land würde seine eigenen Umweltplaketten kreieren und man müsste sich diese dann auch noch am Zielort seiner Reise in einem Bürgerbüro abholen – Schlange stehend und zu sehr unpassenden Bürozeiten!? Abgesehen davon wären unsere Windschutzscheiben nach wenigen Jahren so zugepflastert mit Stickern, dass wir wahrscheinlich nur noch wie aus einer Schießscharte blinzelnd den Straßenverlauf erahnen könnten.
An dieser Stelle darf man mal getrost ein Einschreiten der EU fordern. Bevor wir Deutschen uns noch weiter lächerlich machen vor unseren ausländischen Nachbarn.
dmkoch - 17. Jan, 14:05