Von Phrasen und Formeln
Es gibt Menschen, die sind einfach intelligenter als man selbst. Das musste sich Herr Koch bei der Lektüre der heutigen Ausgabe der FTD, Rubrik WEEKEND, eingestehen. Phil Parker scheint so ein Übermensch zu sein.
Denn während Herr Koch als vermeintlicher PR-„Profi“ sich stets immer und immer wieder damit beschäftigt, gleiche Sacheverhalte in immer neue Texte zu kleiden (zum Beispiel die Vorankündigungen und Abschlussberichte von Messeveranstaltungen), lässt Parker einfach seinen Computer Texte kreieren.
Als Professor an der Hochschule für Wirtschaft Insead (in Fontainebleau/ Frankreich + Singapur) hat Parker ein Programm erfunden, welches automatisch Inhalte verfassen kann. Und mit diesem Programm hat er auch bereits 200.000 Bücher (!!!) verfasst, im Wesentlichen zu ökonomischen Studien.
Im Grunde kann man es wie folgt auf den Punkt bringen: Viele der Texte, die wir schreiben und lesen, basieren auf Zahlen (Fakten, Fakten, Fakten). Je nachdem, wie die Zahlen ausfallen, werden ihnen in ihrer Beschreibung stets die gleichen Worte zugeordnet. Im Klartext: Jeder Formel folgt die Phrase. Hat Mutti Geburtstag, lautet der Text in den meisten Grußkarten „...wünschen wir Dir von ganzem Herzen alles Gute!“
Diese These schreit nach Überprüfung in Bezug auf etwas komplexere Sachverhalte. Beispiel Messeberichterstattung: Eine Messe XY steht kurz bevor, ein Datum fixiert den Messestart.
Herr Koch hat ein wenig herumgekramt in seinen Datei-Ordnern und ist tatsächlich auf immer die gleichen oder sich stark ähnelnde Formulierungen gestoßen. „Vom X. bis Y. Mai öffnet in Düsseldorf wieder die Fachmesse XY mit X Ausstellern aus Y Ländern ihre Pforten“, ist da etwa unzählige Male nachzulesen.
Auch der Messeausgang wird – je nach Erfolg – mit immer den gleichen Phrasen beschrieben. „X Besucher aus Y Ländern kamen an den Rhein zur Fachmesse XY, um sich über die Innovationen der Branche XY zu informieren. X Verträge wurden geschrieben mit einem Umsatzwert von Y Euro. Damit hat die Fachmesse XY ihre hervorgehobene Position eindrucksvoll bestätigt.“
Immerhin muss Herr Koch sich wohl nicht als Volltrottel bezeichnen lassen. Denn irgendwie scheint er sich der Logik von Phil Parker in gewisser Weise schon längst methodisch (ob bewusst oder intuitiv - einem Computer gleich) angenähert zu haben.
Natürlich müssen die Berichte zu einer Messe sich in aufeinander folgenden Jahren vom gestalterischen Ansatz er unterscheiden, auch wenn sie im Grunde den gleichen Sachverhalt und das gleiche Ergebnis beschreiben.
Für diesen Umstand hat Herr Koch offenbar sogar eine eigene Formel gefunden. Ansatz: Man nehme die Bausteine der Texte des vorvergangenen Jahres und kombiniere sie mit den Fakten des aktuellen Jahres. Oder man(n) gebe sich etwas mehr Mühe, gestalte weitere Textbausteine und ordne sie nur alle drei Jahre der aktuellen Faktenlage zu. Für den Fall einer Veränderung der Faktenlage sind natürlich auch Varianten von Textbausteinen, welche mit der betreffenden Faktenlage korrelieren, auszuformulieren. Beispiel: „Die Fachmesse XY konnte ihr hohes Vorjahresniveau nahezu halten. Die Qualität der Besucher ist unverändert hoch.“
An dieser Stelle unterlässt es Herr Koch, immerhin nach eigener Einschätzung PR-„Profi“, zu erwähnen, für welches mögliche Ereignis der oben ausformulierte Textbaustein angedacht ist.
Fazit! Herr Koch ist zwar zu blöd, um aus seinen Formeln ein Computerprogramm zu erstellen. Aber er hat seine Arbeit trotzdem ganz im Sinne seines Arbeitgebers effizient automatisiert.
Und Hand aufs Herz: Es sind die Fakten, die zählen und nicht die Phrasen. Über die Geburtstagskarte an sich freut sich Mutti eben mehr, als über die ewig gleichen Worte darin!
Denn während Herr Koch als vermeintlicher PR-„Profi“ sich stets immer und immer wieder damit beschäftigt, gleiche Sacheverhalte in immer neue Texte zu kleiden (zum Beispiel die Vorankündigungen und Abschlussberichte von Messeveranstaltungen), lässt Parker einfach seinen Computer Texte kreieren.
Als Professor an der Hochschule für Wirtschaft Insead (in Fontainebleau/ Frankreich + Singapur) hat Parker ein Programm erfunden, welches automatisch Inhalte verfassen kann. Und mit diesem Programm hat er auch bereits 200.000 Bücher (!!!) verfasst, im Wesentlichen zu ökonomischen Studien.
Im Grunde kann man es wie folgt auf den Punkt bringen: Viele der Texte, die wir schreiben und lesen, basieren auf Zahlen (Fakten, Fakten, Fakten). Je nachdem, wie die Zahlen ausfallen, werden ihnen in ihrer Beschreibung stets die gleichen Worte zugeordnet. Im Klartext: Jeder Formel folgt die Phrase. Hat Mutti Geburtstag, lautet der Text in den meisten Grußkarten „...wünschen wir Dir von ganzem Herzen alles Gute!“
Diese These schreit nach Überprüfung in Bezug auf etwas komplexere Sachverhalte. Beispiel Messeberichterstattung: Eine Messe XY steht kurz bevor, ein Datum fixiert den Messestart.
Herr Koch hat ein wenig herumgekramt in seinen Datei-Ordnern und ist tatsächlich auf immer die gleichen oder sich stark ähnelnde Formulierungen gestoßen. „Vom X. bis Y. Mai öffnet in Düsseldorf wieder die Fachmesse XY mit X Ausstellern aus Y Ländern ihre Pforten“, ist da etwa unzählige Male nachzulesen.
Auch der Messeausgang wird – je nach Erfolg – mit immer den gleichen Phrasen beschrieben. „X Besucher aus Y Ländern kamen an den Rhein zur Fachmesse XY, um sich über die Innovationen der Branche XY zu informieren. X Verträge wurden geschrieben mit einem Umsatzwert von Y Euro. Damit hat die Fachmesse XY ihre hervorgehobene Position eindrucksvoll bestätigt.“
Immerhin muss Herr Koch sich wohl nicht als Volltrottel bezeichnen lassen. Denn irgendwie scheint er sich der Logik von Phil Parker in gewisser Weise schon längst methodisch (ob bewusst oder intuitiv - einem Computer gleich) angenähert zu haben.
Natürlich müssen die Berichte zu einer Messe sich in aufeinander folgenden Jahren vom gestalterischen Ansatz er unterscheiden, auch wenn sie im Grunde den gleichen Sachverhalt und das gleiche Ergebnis beschreiben.
Für diesen Umstand hat Herr Koch offenbar sogar eine eigene Formel gefunden. Ansatz: Man nehme die Bausteine der Texte des vorvergangenen Jahres und kombiniere sie mit den Fakten des aktuellen Jahres. Oder man(n) gebe sich etwas mehr Mühe, gestalte weitere Textbausteine und ordne sie nur alle drei Jahre der aktuellen Faktenlage zu. Für den Fall einer Veränderung der Faktenlage sind natürlich auch Varianten von Textbausteinen, welche mit der betreffenden Faktenlage korrelieren, auszuformulieren. Beispiel: „Die Fachmesse XY konnte ihr hohes Vorjahresniveau nahezu halten. Die Qualität der Besucher ist unverändert hoch.“
An dieser Stelle unterlässt es Herr Koch, immerhin nach eigener Einschätzung PR-„Profi“, zu erwähnen, für welches mögliche Ereignis der oben ausformulierte Textbaustein angedacht ist.
Fazit! Herr Koch ist zwar zu blöd, um aus seinen Formeln ein Computerprogramm zu erstellen. Aber er hat seine Arbeit trotzdem ganz im Sinne seines Arbeitgebers effizient automatisiert.
Und Hand aufs Herz: Es sind die Fakten, die zählen und nicht die Phrasen. Über die Geburtstagskarte an sich freut sich Mutti eben mehr, als über die ewig gleichen Worte darin!
dmkoch - 9. Mai, 14:07