Falscher Moment
Man liest es immer und immer wieder. Heute habe ich wieder so eine Meldung vernommen. Ein Familienvater hat die Fassung verloren, konnte dem Schreien seines Babies nicht mehr widerstehen und hat es geschüttelt. Das Kind hat gerade noch überlebt, wird aber mit schwersten Hirnschäden fürs Leben gezeichnet sein. Die Familie aus Willich galt als unauffällig, der Vater als nicht gewalttätig und das private Umfeld als normal.
Klar, man könnte es sich jetzt einfach machen. Ab mit dem Brutalo-Vater hinter Gitter, für lange und ewig. Doch halt! Der Fall macht einen betroffen. Gerade als Vater eines wenige Wochen alten Schreihalses macht man sich dazu seine Gedanken.
Man muss sehr viel Geduld aufbringen. Wehe, man erwischt auch nur einen falschen Moment. Und solche Momente kommen schnell. Nächtelang hat man schlecht geschlafen, dann kommt eine Grippewelle, garniert mit beruflichem Stress - tja, und dann schreit und schreit das Kind. (...)
Für mich zeigt der Fall, wie man durch Versagen der Nerven in ein paar Sekunden sein ganzes Leben (und das des Kindes) zerstören kann. Da kriegt man eine Gänsehaut.
Wenn das Schreien mal wieder unerträglich wird, kein Wickeln, Beruhigen, keine Zärtlichkeit mehr hilft, dann sollte man an solche Fälle denken - einfach aus dem Raum gehen, die Nerven herunterfahren, bis 10 oder 100 zählen und dann den Geduldsfaden wieder aufnehmen.
Auch wenn ich mich hier unbeliebt mache. Aber irgendwie tun mir im besagten Fall alle leid - auch der Mann.
Klar, man könnte es sich jetzt einfach machen. Ab mit dem Brutalo-Vater hinter Gitter, für lange und ewig. Doch halt! Der Fall macht einen betroffen. Gerade als Vater eines wenige Wochen alten Schreihalses macht man sich dazu seine Gedanken.
Man muss sehr viel Geduld aufbringen. Wehe, man erwischt auch nur einen falschen Moment. Und solche Momente kommen schnell. Nächtelang hat man schlecht geschlafen, dann kommt eine Grippewelle, garniert mit beruflichem Stress - tja, und dann schreit und schreit das Kind. (...)
Für mich zeigt der Fall, wie man durch Versagen der Nerven in ein paar Sekunden sein ganzes Leben (und das des Kindes) zerstören kann. Da kriegt man eine Gänsehaut.
Wenn das Schreien mal wieder unerträglich wird, kein Wickeln, Beruhigen, keine Zärtlichkeit mehr hilft, dann sollte man an solche Fälle denken - einfach aus dem Raum gehen, die Nerven herunterfahren, bis 10 oder 100 zählen und dann den Geduldsfaden wieder aufnehmen.
Auch wenn ich mich hier unbeliebt mache. Aber irgendwie tun mir im besagten Fall alle leid - auch der Mann.
dmkoch - 29. Jan, 16:16