Dienstag, 5. Mai 2009

Fortuna und der Finanzhai

Finanzhaie würden blau-gelb wählen, haben aktuell nichts zu lachen und werden allseits auf den Mond gewünscht. Jetzt will so einer auch noch Fortuna Düsseldorf retten.

Trefflicher könnte sein Name zu diesem Szenario nicht lauten: Jammer, Daniel Jammer! Kommt aus Israel, besitzt dort (noch) den Klub Maccabi Netanya und weiß offenbar nicht genau, wohin mit seinem überschüssigen Geld. Was liegt da näher, als es in die Fortuna zu investieren?

Stopp! Schluss mit der Flapsigkeit. Die Sache will durchdacht sein. Soll man es sich wünschen, soll man es verwünschen?

Bei sachlicher Betrachtung fällt auf, dass die Prüfung des Anliegens Jammers durch den Fortuna-Vorstand mindestens als erstaunlich anmutet. Schon einmal hatte sich ein Investor (aus der Kino-Branche) bei der Fortuna mit sehr viel Geld eingebracht. Und noch immer hat die Fortuna an den finanziellen Auswirkungen dieses Investments extrem zu knabbern.

Das liegt allerdings nicht am Verhalten des einstigen Investors. Auf den Punkt gebracht: Das Geld des Investors kam in großer Summe schnell auf den Tisch, wurde dann aber von den falschen Leuten an den Hebeln der Vereinsmacht in die falschen Leute (Spieler) reinvestiert und war relativ flott „verbraten“. Nun haben es aber Investoren so an sich, dass sie Rendite verlangen. Ihr Geld könnten sie ja auch in Aktien, Immobilien, Pfandbriefen, Kunst etc. anlegen. Und so muss auch beim Investment in einen Fußballklub am Ende etwas Zählbares dabei herauskommen.

Bezogen auf unsere Fortuna bedeutete das, dass der einstige Investor noch über Jahre erheblich am Ertrag der Vermarktung (beispielsweise an den Übertragungsrechten des Vereins) beteiligt werden musste, obwohl sich das ursprünglich eingebrachte Geld schon verflüchtigt hatte. Wenn man jetzt liest, dass Fortuna selbst im Aufstiegsfall nicht mehr als 4,5 Millionen Euro Jahresetat stemmen könnte, dann ist dieser Umstand größtenteils dem eigentlich schönen Geldregen von einst und den daraus resultierenden Altlasten geschuldet.

Ein Argument gegen den Einstieg Jammers ist das alles allerdings nicht. Vielmehr sollten aus den Fehlern der Vergangenheit die richtigen Lehren gezogen werden.

Auch wenn das schnelle Geld verführerisch ist, müsste ein Teil davon in Bereiche investiert werden, in denen der Erfolg zwar erst mittelfristig sichtbar wäre, dann aber umso nachhaltiger. Konkret: in die Nachwuchsarbeit und das Spieler-Scouting. Wer Talente ausbildet oder richtig einkauft, partizipiert immer. Entweder die betreffenden Spieler können der Fortuna sportlich helfen oder sie können zumindest mit viel Gewinn weiterverkauft werden.

Die Basis für ein solches Investment in die Zukunft ist denkbar günstig bei Fortuna. Die mit jungen Spielern gestärkte zweite Mannschaft kann den Aufstieg in die 4. Liga schaffen. Fast alle Jugendmannschaften des Vereins spielen in der höchsten Spielklasse oder kämpfen zur Zeit um den Aufstieg in die entsprechenden Ligen.

Für einen Investor zahlt sich das aus. Entweder er verdient am sportlichen Erfolg der ersten Mannschaft durch gute Einkaufs- und Nachwuchsarbeit oder aber es rentiert sich zumindest über den gewinnbringenden Weiterverkauf von Spielern.

Geradezu logisch erscheint, dass ein Investor wie Jammer über eigene Leute Einfluss nehmen sollte auf die Vereinsarbeit. Angesichts des derzeitigen Führungsdesasters bei den Flingerern wünscht man sich ja geradezu, dass endlich „neue Besen“ einmal gründlich durchkehren. Sollte der Investor jedoch die falschen Leute mitbringen, dann müsste er dafür haftbar gemacht werden. Wer Lothar Matthäus als Trainer unbedingt will, der sollte ihm dann auch im Falle seiner vorzeitigen Demission die Abfindung zahlen.

So muss ein abermaliger Einstieg eines Investors nicht zwangsweise im Katzen-Jammer enden! Sponsoren stehen bei Fortuna nicht schlange, insofern sollte der Vorstand bei einem seriösen Finanzierungsmodell nicht lange fackeln.

Und vielleicht flüstert dann ja noch ein ernstzunehmender Crack von einst (z. B. Thomas oder Klaus Allofs) Herrn Jammer ins Ohr, dass mit Büskens oder Bommer sogar eingefleischte Fortunen auf dem Trainermarkt zu haben sind. Herrn Matthäus überlassen wir gern den sportlich Besten der Zunft, zum Beispiel den Münchner Bayern.

Familie Koch

Düsseldorf

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