Die besseren Mörder?
Da sich privat bei Familie Koch außer normalem Business nichts Außergewöhnliches tut, kann der Blick an dieser Stelle schon einmal auf die öffentliche Diskussion zu einem bestimmten Thema schweifen.
Besonders ärgert und irritiert mich beispielsweise, inwieweit es der RAF auch 30 Jahre nach ihren Taten wieder gelingt, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mehrfach-Mörder wie Peter-Jürgen Boock dürfen sich sogar im Licht von TV-Interviews sonnen.
Auch wenn die RAF-Morde die Republik einst in ihren Grundfesten erschütterten: Rechtfertigt das, den Mördern von einst soviel mediale Präsenz einzuräumen?
Mir drängt sich der Eindruck auf, die RAF-Morde würden irgendwie als besondere Morde gewertet. Dazu passt auch die ganze Diskussion um eine vorzeitige Haftentlassung von Christian Klar. Ein Gericht hat hier die Mindestverweildauer in der Haft auf das Jahr 2009 festgelegt. Klar hat also durchaus eine Entlassungsperspektive. Nur will er halt früher ´raus. Das wollen aber andere Verurteilte auch. Käme einer ernsthaft auf den Gedanken, etwa die vorzeitige Freilassung der 1989 zu lebenslanger Haft verurteilten Geiselgangster von Gladbeck zu verlangen oder auch nur wohlwollend darüber zu diskutieren?
Die RAF-Morde waren Morde. Und es waren keine besseren Morde, weil sie politisch motiviert waren. Deshalb bitte: Kein anderer Maßstab in der Bewertung und keine verkappten Liebeserklärungen an die Täter von einst.
Besonders ärgert und irritiert mich beispielsweise, inwieweit es der RAF auch 30 Jahre nach ihren Taten wieder gelingt, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mehrfach-Mörder wie Peter-Jürgen Boock dürfen sich sogar im Licht von TV-Interviews sonnen.
Auch wenn die RAF-Morde die Republik einst in ihren Grundfesten erschütterten: Rechtfertigt das, den Mördern von einst soviel mediale Präsenz einzuräumen?
Mir drängt sich der Eindruck auf, die RAF-Morde würden irgendwie als besondere Morde gewertet. Dazu passt auch die ganze Diskussion um eine vorzeitige Haftentlassung von Christian Klar. Ein Gericht hat hier die Mindestverweildauer in der Haft auf das Jahr 2009 festgelegt. Klar hat also durchaus eine Entlassungsperspektive. Nur will er halt früher ´raus. Das wollen aber andere Verurteilte auch. Käme einer ernsthaft auf den Gedanken, etwa die vorzeitige Freilassung der 1989 zu lebenslanger Haft verurteilten Geiselgangster von Gladbeck zu verlangen oder auch nur wohlwollend darüber zu diskutieren?
Die RAF-Morde waren Morde. Und es waren keine besseren Morde, weil sie politisch motiviert waren. Deshalb bitte: Kein anderer Maßstab in der Bewertung und keine verkappten Liebeserklärungen an die Täter von einst.
dmkoch - 27. Apr, 15:57
Natürlich - sofern die RAF-Mitglieder gemordet haben und wegen Mordes verurteilt wurden, hat alles seine Richtigkeit. Doch in dieser Republik wird / wurde mit zweierlei Maß gemessen, und das ist nicht richtig so.
Ein sehr lesenswerter Kommentar dazu findet ihr auf Stern-Online:
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Kommentar-W%E4re-Klar-Nazi-.../588037.html
Ein Auszug aus diesem Text:
"Hätte Klar zwei Wochen vor Kriegsende zwanzig Kinder an Heizungsrohren im Keller aufhängen lassen, wie Strippel, könnte er hochbetagt in Freiheit sterben. Strippel wurde nie der Prozeß deswegen gemacht. Der zuständige Hamburger Staatsanwalt war Mitte der sechziger Jahre gegen einen Prozeß, weil den Opfern "über die Vernichtung ihres Lebens hinaus kein weiteres Übel zugefügt worden" sei. Es gab damals keine Kampagne von Union und Bild-Zeitung, den Massenmörder doch noch vor Gericht zu bringen."
Das wirft für mich ein schlechtes Licht auf die "Gerechtigkeit" in diesem Land.
Richter und ihre Urteile
Bezogen auf den RAF-Mörder Klar erscheint mir jedoch der Strippel-Vergleich ein bischen zu hinken. Die Begründung würde heute als Skandal empfunden und medial sicherlich auch so "aufgearbeitet".