Venlo
Wenn man in einer Einkaufsmetropole wie Düsseldorf wohnt, zieht es einen nicht unbedingt in andere Städte, um dort auf Shopping-Tour zu gehen. Das war wohl der Grund, warum Herr Koch noch nie im nahegelegenen Venlo war. Kollegen und Bekannte hatten sich stets eher negativ geäußert über die holländische Grenzstadt. Sie sei speziell an Brückentagen und Wochenende total überlaufen. Nun begab es sich, dass ich kürzlich noch Resturlaub abfeiern konnte – an einem Dienstag im März. Was fängt man mit so einem Tag an? Irgendwas im Haushalt ist immer zu tun. Und meist verbringt man also einzelne freie Tage mit irgendwelchen Pflichtaufgaben. SO sollte mein freier Tag nicht enden! Und diesem Umstand war es geschuldet, dass ich nach 38 Jahren erstmals ins 65 km entfernte Venlo aufbrach. Mein Fazit fällt erstaunlich positiv aus. Die Stadt an der Maas ist zwar keine überwältigende Schönheit, aber wiederum auch nicht hässlich. Außerdem kommt man sich trotz der Grenznähe vor wie in einem erfrischenden Kurzurlaub – Häuser, Verkehrsschilder und natürlich die Sprache sind anders. Man ist nah dran an der Heimat und doch im Ausland! Allein für diesen Fernwehheilungs-„Quickie“ lohnt sich eigentlich schon der kurze Abstecher. Natürlich gibt es in der Innenstadt die auch aus deutschen Fußgängerzonen sattsam bekannten Ladenketten. Abwechslung sieht anders aus. Aber immerhin war noch Schlussverkaufsphase. Und so konnten etliche Marken-Textilien extrem günstig erstanden werden. Im Übrigen gibt es selbst für gutes Geld in Deutschland bestimmte Dinge nicht zu kaufen, die in Holland wie selbstverständlich ganze Supermarkt-Regale füllen. Neben spottbilligem Kaffee (500g für 1,59 Euro) landeten das hierzulande völlig unbekannte Sandwich Spread und Schokoladenflocken („Vlokken“) in meinen Einkaufstüten – also in mehrfacher Ausführung. Und so kam dann auch der Rest der Familie Koch abends und an den Folgetagen in den Genuss von ein klein wenig Urlaubsfeeling. Venlo war und ist also eine Reise wert.
dmkoch - 9. Mär, 11:40