Sonntag, 15. Oktober 2006

Man spricht kein Deutsch...

...in der französisch-sprachigen Schweiz. Diese Erkenntnis hat mich diese Woche vielleicht am meisten erstaunt. Eine Dienstreise führte mich am Mittwoch nach Genf.

Beim Ticketverkauf der Schweizer Bundesbahn SBB stand ich nun vor der Wahl: Englisch oder Deutsch! Ich entschied mich erst einmal für Deutsch in der Annahme, es handele sich um eine offizielle Landessprache, welche auch von den Menschen in der französischen Schweiz bruchstückhaft gesprochen werde.

Doch zu meiner größten Überraschung entgegnete mir die Dame hinter dem Counter so gut wie akzentfrei: DO YOU SPEAK ENGLISH?

Hätte ich nicht gedacht. Normalerweise haben frankophile Menschen eine solche Aversion gegen Englisch, dass sie ersatzweise jede andere Sprache stammeln oder irgend etwas auf das Papier kritzeln, um sich zu verständigen.

Ich bin dann also doch noch zu meinem Zugticket gekommen. Erst war Arbeiten angesagt und dann konnte ich mir noch ein wenig Genf ansehen. Die Lage am See ist wirklich traumhaft. Die Stadt selbst ist ziemlich überschaubar. Zu Fuß kann man alles Sehenswürdige in wenigen Minuten ablaufen.

Und was hatte die Woche sonst so zu bieten? Gestern war Family-Treff in Köln angesagt. Dort zieht es einen waschechten Düsseldorfer eigentlich nur hin, wenn es was Außergewöhnliches zu bestaunen gibt. Zum Beispiel das neue P&C-Textilkaufhaus, welches in seiner Form und seinem glänzenden Glaskörper an einen Wahl erinnert. Gratulation an meinen Vater, der "dat Oi" (wie die Kölner zu sagen pflegen) entscheidend mitgeholfen hat zu verwirklichen.

Ums Eck des Kaufhauses befindet sich die Tradidionskneipe "Bei d´r Tant" - ebenfalls eine Besuchsempfehlung. Die Kost in etwa vergleichbar deftig wie in Düsseldorfer Kneipen, die Stimmung an einem Samstagabend locker gelöst wie zu Karneval und sogar das Kölsch kann man trinken. Auch in Köln kann man also als Düsseldorfer Spaß haben.

Und so endet heute eine Woche der Überraschungen mit vielen kuriosen Erkenntnissen.

Sonntag, 8. Oktober 2006

Kindersitz

Wenn Papa Koch mit Junior mal eben samstags zum Getränkemarkt fährt, kommt er nach zwei Stunden mit einem neuen Kindersitz für Sohnemann wieder.

Und das geht so: Junior wächst mit vier Jahren und nun mittlerweile 14,5 Kilo Kampfgewicht langsam aber sicher in die nächst höhere Autositzklasse. Denn so wie früher ist es schon lange nicht mehr. Baby in Tasche auf den Sitz, Kleinkind auf den Schoß und danach bis ca. 12 Jahr mit einem umgurteten Kindertisch (in Knall-Orange) versehen - das war einmal. Jetzt, im Jahre 2006, geht Sicherheit vor.

Nach dem Besuch beim Getränkemarkt begann es fies zu regnen. Und so kam der Abstecher zu Baby Bellmann in Hilden zustande. Einfach nur mal gucken, nix kaufen - so die Idee. Und diese Idee, welche eigentlich in Passivität hinsichtlich irgendwelcher Kaufvorgänge enden sollte, wurde auch noch dadurch gefestigt, dass sich an der Kasse eine Schlange von mehr als ca. 80 Menschen (!!!) abzeichnete.

Deshalb wurde erst einmal nur getestet. Sitz A (von Römer) und Sitz B (von Concord). Wahnsinn! In Kindersitzen sitzen Kinder nicht nur. Es ist wohl der einzige Ort auf der Welt, an dem Kinder ohne größeren Widerstand so fixiert werden können wie Astronauten im Space Shuttle oder Irre in der Anstalt. Dieser Effekt war bei Sitz A so ausgeprägt, dass sich Sohnemann schnell für Sitz B entschied. Der Sitz war zudem besser in ADAC-Tests, war ferner wesentlich leichter und auch noch günstiger. Alles klar? Leider nein! Denn Reservieren war nicht möglich. Kauf aus der günstigen Modellreihe 2005 nur "hier und heute"!

Und so ging´s in die Menschenschlange an der Kasse und mit reichlich Verspätung wieder zurück nachhause.

Dort kam Mama ins Spiel. Sie war begeistert vom Sitz. So begeistert, dass sie nun überlegt, einen zweiten Sitz für ihr Auto zu kaufen. Eigentlich hatten wir nur einen neuen Sitz vorgesehen. Aber dann wurden am Samstag verschiedene Überlegungen angestellt. Gedankenspiel 1 von Mama: "Wenn Du Sohnemann zum Kindergarten bringst und ich ihn abhole, dann brauchen wir zwei Sitze." Variante 2 von Papa: "Wenn Du Sohnemann in den Kindergarten und später zur Schule bringst und wieder abholst, brauchen wir in den nächsten Jahren nur einen Sitz." Verzerrtes Grinsen bei Mama, weniger verzerrtes Grinsen bei Papa - Variante 2 verworfen.

Variante 1 wird jetzt weiter verfolgt und demnach brauchen wir noch schnell einen 2. Sitz. Den holt jetzt Mama. Am Montag, so noch einer der günstigen Sitze da ist...

Sonntag, 1. Oktober 2006

Stadion-Premiere

Jetzt ist es passiert und endlich geschafft. Unser Junior ist mit dem Fußball-Virus infiziert. Dazu reichte der Besuch der gestrigen Regionalliga-Partie von Fortuna Düsseldorf gegen die Nachwuchskicker von Werder Bremen.

Erst hatte Sohnemann noch leichte Orientierungsprobleme. So schrie er bei jedem Tor im Aufwärmtraining aufgeregt herum, um sich dann zu wundern, dass die Spieler so unbedrängt auf das Tor schießen konnten. Aber mit dem Anpfiff kam doch etwas Struktur ins Spiel der Akteure auf dem Rasen und damit in die Gedankenwelt eines 4-jährigen bei seinem ersten Stadionbesuch.

Zwar interessierte ihn zeitweilig der Klappmechanismus seines Sitzes mehr als das Spiel. Aber er begann offenbar zu verstehen, wie Fußball eigentlich funktioniert.

Und damit unser Sohn (Mama war übrigens auch mit dabei) ja nicht auf dumme Gedanken kommen konnte und die falsche Mannschaft anfeuert, hatten wir ihn mit dem passenden roten T-Shirt von Fortuna ausgestattet. Da war klar, dass es nicht galt, die grüne Mannschaft zu unterstützen.

So jubelten in der letzten Spielminute zum abschließenden Ausgleichstreffer für die rote Fortuna (zum 2:2) nicht nur Mama und Papa, sondern eben auch unser Sohnemann. Er will jetzt häufiger mal zum Fußball. Das freut Mama und Papa gleichermaßen. Mama sieht schon entspannten Nachmittagen ohne ihre Männer ins Auge und die Männer haben endlich freie Bahn im Sinne der schönsten Nebensache der Welt.

Montag, 25. September 2006

Sommer verlängert!

Heute habe ich das Wetter ausgetrickst und bin quasi vor dem herannahenden Herbst gen Osten "geflüchtet" - nach Berlin.

Dort stand im Restaurant Brasserie am Gendarmenmarkt das nächste Pressegespräch für die MEDICA an, mit Vertretern der in Berlin ansässigen medizinischen Fachpresse.

Und das Wetter auf einfach traumhaft: keine Wolke am Himmel, 26 Grad!

Nach dem Gespräch habe ich noch meinen besten Schulfreund getroffen, mit ihm einen Kaffee gegenüber des Berlinder Doms getrunken und dann ging es auch schon wieder zurück in den Westen. Bei der Landung durchflogen wir bereits eine dichte Wolkendecke und es war viel kühler als in Berlin.

Aber auch daraus lässt sich etwas machen. Immerhin hat es am Abend nicht geregnet und so konnte ich noch eine ausgedehnte Jogging-Runde am Rhein absolvieren.

Ist irgendwie schon eine verrückte Zeit, in der wir leben! Morgens flüchtet man vor dem Herbst in den Sommer an einen weit entfernt liegenden Ort und abens ist man wieder zurück. Früher hat man für so eine "Aktion" mit der Kutsche mehrere Tage gebraucht. Früher, in der vermeintlich "guten alten Zeit", war eben wohl doch nicht alles besser.

Sonntag, 24. September 2006

München, Hamburg & Grafenberger Wald

Diese Woche hat mich quer durch Deutschland und zum Schluss in finstersten Wald geführt. Was für eine Abwechslung!

Montag: Abreise nach München zwecks PR-Veranstaltung zur MEDICA 2006 am Dienstag. Abends Besuch auf der "Wiesn". Was für ein Betrieb dort, was für ein Gegröle, was für ein Saufgelage. Der Abstecher ins Hofbrauhäus war die richtige Entscheidung. Zu "Wiesn"-Zeiten geht es dort etwas ruhiger zu. Die Touris sind alle auf der Theresienwiese und so kann man im Hofbrauhäus in aller Ruhe seine Maß und eine deftige Mahlzeit genießen!

Dienstag: MEDICA-PreView für die Fachpresse. Die Veranstaltung war von der Presse gut besucht. Aussteller präsentierten ihre aktuellen Produktentwicklungen kurz vor dem Start der MEDICA 2006 in Düsseldorf. Spannend war auch der Vortrag von Prof. Dr. Jordan von der Charité zu neuen Ansätzen in der Nanomedizin im Rahmen der Krebsbekämpfung. Der Clou: Magnetisierbare Nanopartikel werden in Tumoren injiziert. Von außen wird ein Magnetfeld angelegt, das die Nanopartikel in Bewegung versetzt und sich erwärmen lässt. Die Hitze lässt den Tumor absterben, nicht aber das gesunde Gewebe drum herum. Irgendwie beruhigend, dass die Forscher hinsichtlich der wohl tückischsten Krankheit doch offenbar Schritt für Schritt vorankommen. Abends Rückreise nach Düsseldorf. Der LH-Flieger hat leider satt Verspätung, fliegt erst gegen 21:20 Uhr in München los.

Mittwoch: Abreise zur MEDICA-PreView in Hamburg (Donnerstag). Das Wetter lädt am Abend noch zu einem sonnigen Spaziergang an der Alster und Binnenalster ein. Was für eine tolle Stadt, so macht Arbeit Spaß. Hamburg ist irgendwie ganz anders als München. Interessant, die beiden Städte so kurz nacheinander zu besuchen.

Donnerstag: MEDICA-PreView in Hamburg, wieder mit spannenden Themen und wieder mit guter Journalistenbeteiligung. Da dürfte in den kommenden Wochen die MEDICA-Berichterstattung eigentlich gut in Gang kommen. Abends Rückflug nach Düsseldorf. Am Gate noch eine "alte" Studi-Kollegin namens Katja getroffen. Nicht das erste Mal, dass ich an einem Flughafen längst verstreut geglaubte Freunde wieder entdecke.

Freitag: Das Wetter ist immer noch spätsommerlich gut. Endlich die erste Runde Jogging nach dem Terminstress der Vortage. Abends Eisessen mit der Family.

Samstag: Wieder eine Runde Jogging, diesmal im Eller Forst rund um den Unterbacher See. Tagsüber Besuch der "größten" Straßenmodenschau der Welt in Krefeld. Ein bischen Shopping hier, ein bischen im Café abhängen dort. Abends selbstgemachte Pizza auf Wunsch des Juniors.

Sonntag: Wieder eine Runde Jogging und wieder im Eller Forst. Nur diesmal die Runde von Samstag andersherum. Im spätsommerlichen Morgengrauen ist der See schön anzusehen. Nachmittags ging´s ein zweites Mal in den Wald. Der NABU Düsseldorf hatte zu einer Führung in den Grafenberger Wald eingeladen. Das hat unserem Junior und uns richtig viel Spaß gemacht. Es gab - von einer jungen Försterin - viele Erklärungen und Anmerkungen zu Mensch und Tier im Zusammenleben mit der Natur. Was ich bislang noch nicht wusste: Vogelbeeren sind gar nicht giftig. Immerhin war mir bekannt, dass Eiben extrem giftig sind. Seit heute weiss ich auch, dass schon 100 Gramm der Nadeln der Eiben ausreichen, um ein Pferd sterben zu lassen. Apropos: Nicht nur die Beeren der Eibe sind giftig, sondern schlichtweg alles an ihr. Der Abend und damit eine abwechslungsreiche Woche wurden abgeschlossen mit dem Tatort im Ersten. Maria Furtwängler ist einfach nur klasse.

Schöne Woche, schöne Erinnerungen (und morgen geht es direkt weiter nach Berlin - auch eine faszinierende Stadt)...

Freitag, 22. September 2006

Ja ist denn heut´ schon Weihnachten?

Wer aktuell durch die Supermarkt-Gänge schlendert, mag seinen Augen kaum trauen. Das gleiche Spielchen wie in den Vorjahren! Wohin das Auge blickt, quillen die Weihnachtsartikel aus den Regalen. Lebkuchen, Stollen, Printen - alles schon da. 90 Tage vor dem Fest.

Mich ärgert das maßlos. Sicher, man kann den Kritikern dieser spätsommerlichen Weihnachtszeit entgegenhalten, sie bräuchten ja jetzt noch nichts zu kaufen.

Nur - und da beginnt das Problem - es wird vor Weihnachten, also dann, wenn von den ersten Schneeflocken beflügelt, in einen warmen Schal eingemummelt, meine Wenigkeit auf Leckereien-Beutefang geht, keine frische Ware mehr produziert. Dann sind die Kekse & Co. nicht mehr frisch.

Woher ich das weiss? Eine gute Bekanntin, eine Studienkollegin meiner Frau, hat einst bei einem Schweizer "Chocolatier" gearbeitet. Und bei selbigem, welcher zum Beispiel auch die sattsam bekannten goldenen Osterhäschen fertigt, wird schon kurz vor Weihnachten mit der Produktion der Langohren mit Bimmelbändchen begonnen. Die Weihnachtssaison ist dann schon längst abgeschlossen. Die Ware in den Supermarktregalen hat zu dem Zeitpunkt bereits Wochen der Lagerung hinter sich.

Kreislauf pervers: Man wird quasi gezwungen, die Feste nicht mehr zu feiern, wie sie fallen, sondern wie es in den Marketing-Produktionsrhythmus der Hersteller passt.

Ich will diesen Weg nicht mitgehen. Da übe ich mich besser in Enthaltsamkeit. Und kurz vor Weihnachten kaufe ich dort, wo es ein bischen teurer ist, wo man aber sicher gehen kann, dass noch von Hand und zeitnah produziert wird. Diese Confisserie verkauft ihre Ware in den bekannten grünen Tüten mit weißer Schrift und der Lieferwagen trägt die passende Bezeichnung "Kleines Laster". Großes Lob im Dienste der kleinen Laster verdient an dieser Stelle Heinemann.

In dem Fall setzt sich Qualität also durch! Geiz ist eben nicht immer geil. Wer es anders sieht, dem soll´s vor Weihnachten trocken im Halse stecken bleiben...

Donnerstag, 14. September 2006

Gelbe Zettel für graue Zellen

Woran merkt man, dass man alt wird? Gut, einerseits an verstärkter Faltenbildung und diversen „Zipperlein“ hier, da und dort. Andererseits gibt es da aber noch ein Phänomen, dass einem vor Augen führt, dass man wohl ein bischen an Frische verliert.

Bei uns pflastert dieses Phänomen die Wohnungstür, den Schreibtisch, die Wohnzimmerkomode, die Mittelkonsole des Autos und sogar die Innenseite der Deckel von Aktentaschen. Die Farbe Gelb kämpft überall gegen das Vergessen, das Versagen der Farbe Grau – genauer, gegen unsere Hirnzellen. Kurz: Der Verbrauch der genialen Post-itsist im Hause Koch seit Jahren stetig angestiegen. Und das liegt vor allem am Mann des Hauses.

Das Phänomen hat mich gezwungen, etwas intensiver darüber nachzudenken, die grauen Zellen quasi zu trainieren. Vergisst man wirklich schon soviel? Es ist eher etwas Anderes, das einen in die Verzettelung treibt: die Angst, man KÖNNTE etwas vergessen.

So ist man in der Regel erleichtert, wenn man auf einen der Zettel blickt. Weil man dann bemerkt, dass man das darauf Notierte („Kindersitz am 13.9. aus Auto nehmen“; „Vertrag an Bank schicken“; „BdP-Treffen am Di.“ ...) doch noch auch so im Kopf programmiert gehabt hatte. So alt kann man geistig also noch nicht sein. Aber man scheint doch ziemlich unter Druck zu stehen.

Und das kann einen ganz schön altern lassen, weshalb die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas vergisst steigt, wodurch allein auch schon die Angst noch weiter steigt, man könnte etwas vergessen, weil man ja weiss, dass man altert und dabei mehr vergessen könnte als früher.

Der Kreislauf dieses Wahnsinns wird zusätzlich erweitert durch den Umstand, dass man mit der Zeit gegenüber den gelben Zetteln abstumpft. Man hat auf jeden schon X-Mal geschaut, so dass man irgendwann den jeweiligen Inhalt übersieht. Vor lauter Gelb sieht man den Zettel einfach nicht mehr, da selbiger quasi schon inventarisiert mit einem Möbelstück eine dauerhafte Verbindung eingegangen ist. Gelb verliert demnach seine Signalkraft.

Dieses Phänomen bedingt nun wieder weitere gelbe Zettel. Gelbe Zettel, deren Sinn darin besteht, an andere gelbe Zettel zu erinnern.

Ist es erst einmal soweit gekommen, kann man wohl schon ein eher nicht altersbedingten, sondern aus dem Wahn und der Zwangshandlung sich ableitenden Befund unterstellen.

Es fehlt demnach wohl nicht mehr viel, bis der Weg besser zum Psychiater führen sollte. Wie aber sollte man die Termine für die Sitzungen behalten? Für die Sitzungen, welche dem Zwang zu gelben Zetteln aus Angst vor dem Versagen und Vergessen eigentlich entgegen wirken sollten? Vielleicht mit neuerlichen gelben Zetteln?

Nein, wohl doch besser mit MUT ZUM VERGESSEN!

Sonntag, 10. September 2006

Auf ewig und einen Tag...

...lautet der Titel eines TV-Zweiteilers, welchen das ZDF am Montag sowie Mittwoch anlässlich des fünften Jahrestages des 11. Septembers ausstrahlen wird (u. a. mit Heino Ferch und Claudia Michelsen in den Hauptrollen).

Meine Frau und ich haben diesen Zweiteiler-Fernsehfilm bereits am Freitagabend auf "arte" gesehen und können ihn nur wärmstens empfehlen. Gänsehaut-TV pur!

Dabei geht es gar nicht um eine dokumentarische Abhandlung zum 11. September. Die Story dreht sich um zwei Männer und ihre Lebensfreundschaft, welche durch viele Höhen und viele Tiefen dann auch konkret durch die Terror-Ereignisse berührt wird.

Gregor und Jan lag in ihren Jugendtagen (geprägt durch den Geist der 68er Generation) nichts ferner, als einmal das große Geld zu verdienen - als Investment-Manager in New York. Doch genau diesen Beruf werden Gregor (stets von seinem Vater als Loser verspottet und geschmäht) und sein Freund Jan um die Jahrtausendwende einmal ausüben, stets begleitet von Gregors Jugendliebe Elsa. Elsa geht mit den Beiden durch Dick und Dünn, wobei sie sehr daran zu knacken hat, dass sie sich ausgerechnet dem durchgeknallteren Gregor etwas mehr zugetan fühlt, was jedoch Liebeleien mit dem solideren Jan nicht verhindert.

Die Geschichte ist allerdings keine Lovestory. Gregor nimmt für Jan am 11. September einen Termin im WTC wahr. Im brennenden Tower auf dem Fenstersims stehend, dem Abgrund nah, könnte er springen oder seine komplette (verlogene und vom falschen Vaterkomplex gesteuerte) Lebensgeschichte samt Jan und Elsa hinter sich lassen, in dem er lebend das Gebäude verlässt - die Chance dazu ist jedenfalls da. Alle Anderen auf Gregors Etage haben das Unglück schliesslich überlebt.

Bis zuletzt ist nicht klar, für welchen Weg der Flucht aus seinem bisherigen Leben sich Gregor entschieden hat. Die Suche von Jan nach dem vermissten Gregor wird dafür umso genauer im Film umgesetzt.

Kein abgeschmacktes Drama, sondern mit Spannung beladen bis zuletzt.

Nach dieser fiktiven Story haben wir uns dann gestern noch einmal die Realität angeschaut. Eine Dokumentation zweier französischer Kameraleute über die New Yorker Feuerwehr und wie sie - ohne, dass sie das selbst hätten jemals vorhersehen können - dadurch direkt in die Katastrophe und zum Glück auch wieder aus ihr heraus "schlidderten". Eine Dokumentation, die nur von den Bildern lebt und auch komplett ohne Worte hätte auskommen können.

Uns standen die Tränen in den Augen!

Da tut sonnige Abwechslung gut. Heute geht es noch ´raus zu einem Weinfest nach Gerresheim. Niemand wird uns in unser freien Welt dazu bringen, das Leben aufzugeben und in Angst zu verharren.

Denn ein sonnengebräuntes Anlitz, weinbeseelt, ist die wohl noch beste Erwiderung der Fratze des fundamentalen Terrors.

Glück auf!

Familie Koch

Düsseldorf

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