Heute Morgen kam mir bei der Lektüre der
Zeitung „die Galle hoch“. Bei der DEG kann sich angeblich keiner erklären, warum die Zuschauer wegbleiben. Ich schon!
Die
Düsseldorfer EG – oder heißt sie jetzt offiziell DEG MetroStars? – steht aktuell glänzend da in der DEL. Nach dem Sieg in Hamburg kletterte sie auf Platz 3. Allein, der Fan will davon offenbar nichts wissen und kommt immer seltener zu Heimspielen in den ISS Dome.
DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp gibt sich in der Zeitung ahnungslos. Dabei hatte ich ihm schon einmal in einem Brief Gründe für die Fan-Abstinenz aufgezeigt. Vor zwei Jahren besuchte ich mit meiner Frau und meinem Sohn (damals 4) ein DEG-Spiel im ersten Saisondrittel. Gegner war das Team aus Straubing. Obwohl es sich um ein sportlich nachrangig interessantes Spiel handelte, waren die Eintrittspreise happig. Für drei Tickets der normalen Oberrang-Kategorie waren 45 Euro fällig, dazu kam noch die pauschale Parkgebühr von 5 Euro.
Meinem Sohn hatte es gut gefallen und er wollte immer mal wieder zum Eishockey. Das habe ich bislang vermieden. Denn oft kann ich nicht mal eben 50 Euro ausgeben, um ein normales Spiel der DEL mit der Familie im Schlepptau zu besuchen. Günstige Stehplätze scheiden leider aus, denn der Nachwuchs soll ja auch was mitkriegen vom Spielgeschehen.
Wie es anders geht, zeigt die
Fortuna. Hier ist der Eintritt für Kinder unter sechs Jahren im Familienblock sogar kostenfrei.
Darauf im Brief angesprochen antwortete Elmar Schmellenkamp im Ton freundlich aber in der Sache lapidar, die DEG sei halt nicht die Fortuna und sie spiele im Übrigen erstklassig.
So einfach kann man es sich meiner Meinung nach nicht machen. Fußball ist in Deutschland immer noch die mit Abstand populärste Mannschaftssportart, die Zuschauerzahlen von Fortuna sind selbst in der dritten Liga noch deutlich besser, als die der erstklassig spielenden DEG.
Vor allem hat nun einmal die DEL das Problem, dass die Uhren sportlich gesehen auf nahezu Null gestellt werden, wenn die Play-Off-Runde beginnt. Das entwertet zwangsläufig den Wert jeder einzelnen Vorrundenpartie, noch dazu, wenn pro Saison ein Gegner gleich mehrere Male zu Gast in der Landeshauptstadt ist.
Warum also kann man seitens der DEG nicht einfach mal über den Schatten springen und an bestimmten Spieltagen den günstigen Familientag ins Leben rufen?! Das muss ja nicht zwangsweise in der Partie gegen die Kölner Haie oder die Krefelder Pinguine der Fall sein.
Dass ich dieses Thema aufgreife, liegt nicht nur am heutigen Zeitungsartikel in der Boulevardpresse. Es liegt auch daran, dass ich am Wochenende mit meinem Sohn bei Fortuna war – auf Einladung des Vereins!
Fortuna lädt zu jedem Heimspiel bestimmte Schulen in die LTU-Arena ein. Jeder Schüler kann dann mit einem Begleiter umsonst ins Stadion. Am Samstag war die Schule meines Sohnes an der Reihe. Viele Eltern waren mit ihren Kindern der Einladung gefolgt. Alle hatten viel Spaß. Und manch` ein Steppke war das erste Mal bei der Fortuna. So infiziert man den Nachwuchs, Herr Schmellenkamp!
Mein Sohn hat mich bereits gefragt, wann wir das nächste mal in der Arena sind. „Beim nächsten Heimspiel gegen Sandhausen“, habe ich ihm geantwortet – als Vollzahler natürlich. Nach der DEG hat sich mein Sohn übrigens schon lange nicht mehr erkundigt.
Tja, irgendwie tut es mir um den Verein sogar leid, denn als Düsseldorfer trage ich auch ihn in meinem Herzen. Man kann es aber irgendwann halt nicht mehr alles bezahlen und muss sich entscheiden. Fortuna stellt sich marketing-technisch geschickter an und hat deshalb aktuell ganz klar die Nase vorn.
dmkoch - 16. Feb, 13:55